Wenn man es nicht ganz so genau nimmt-oder Nähen für Anfänger
Bevor ich euch verrate, wie ich absolut Laienhaft diese wunderbaren Reittiere zusammengeschustert habe, ein paar Zeilen vorweg. Wen diese Anekdote NICHT interessiert, klickt einfach weiter zum Abschnitt: Anleitung
Anlass für diese Steckenpferde ist der nahende Geburtstag vom Knöpfchen. Das Kind, seineszeichens Pferdenärrin, wünscht sich zum vierten Geburtstag neben einem furchtbaren 10 Euroartikel aus Vollplastik (leider ist sie seit 3 Monaten fixiert darauf und war schon auf das Christkind sauer, weil es dieses „Rapunzel-Rapunzel-lass-dein-Haar-herunter- Schlösslein“ nicht geliefert hatte) auch noch ein Steckenpferd. Nichts anderes. Nur das.
Nun ist sie neben der Aufregung über des nahende Geburtstages auch verstimmt, dass sie nicht schon Geburtstag hatte, weil das Steckenpferd und dieses Rapunzelding so dringlich gewünscht sind.
Bei dem Steckenpferd schwante mir eine Problematik, die ich umgehen wollte. Ich habe Grund zur Annahme, dass das Sirenchen dieses Steckenpferd ebenso begehren würde und die geladenen Kindergeburtstagsgäste auch. Ich kann das verstehen.
Da dachte ich, ich bastel mal flott so ein paar Schwimmnudelsteckenpferde, wie die liebe Laura von heuteistmusik.
Leider war im ganzen Einkaufszentrum keine einzige Schwimmnudel mehr zu bekommen. Jetzt gerade fällt mir ein….im Schwimmbad hätte ich welche…(Bratpfanne auf Kopf Geräusch vorstellen)….egal.
Dann dachte ich, ich bastele Steckenpferde mit Stock und Pappköpfen, war aber im Geiste nicht ganz zufrieden damit. Es soll schon ein bisschen halten.
Dann eben Köpfe aus Socken. Da 4 Gäste zum Geburtstag geladen sind und meine drei Kinder dann natürlich auch ein Steckenpferd brauchen, hätte ich 7 große Socken gebraucht. Und wenn man einzelne Socken braucht, hat man keine. Und die Paare wollte ich nicht entbehren.
Also fiel mir ein, dass ich zum Bastelzweck einiges an ausrangierten Kleidungsstücken aufbewahre. Die Sachen sind entweder löchrig oder an manchen Stellen etwas fleckig, haben aber schöne Stoffmuster.
Also besorgte ich ein paar Holzstäbe für 1,40 je Stück im Baumarkt und kramte zu Hause alle in Frage kommenden Stoffreste hervor und begann beherzt mal damit 7 Steckenperdeköpfe auszuschneiden.
Nun zur
ANLEITUNG
Man nehme:
-alte ausrangierte Kleidung oder Stoffe
-ausrangierte Spucktücher und andere weiße Stoffe (als Füllung) Füllwatte geht natürlich auch
-Filz
-Holzstäbe (können ja sogar Stöcke aus dem Wald sein)
-Nadel, Garn, Schere, Nähmaschine
-Tesafilm und Flüssigkleber oder noch besser Heißklebepistole (die ist bei uns verschollen im Chaos)
Und dann:
Ich machte mir eine ungefährer Papierschablone für einen Pferdekopf und schnitt aus den vorhandene Stoffen alles so ungefähr zu.
Den Filz hatte ich auch noch. Ein Filzrechteck einmal längs falten und in drei Teile schneiden. Das wird die Mähne.
Die ausgeschnittenen Perfeköpfe legt man „auf links“ aufeinander und die drei Filzstück mit der offenen Seite nach innen, zwischen die Pferdekopfhälften.
Alles mit Stecknadeln fixieren und zusammennähen. Das Zusammennähen geht schnell. Wirklich ruckzuck. Einfach einmal rundherum mit Zickzack oder Overlock nähen. Unten am Hals offen lassen.
Nach dem Nähen wendet man das gute Stück. Kein Stress, wenn das knubbelig aussieht. Das liegt an den Filzstücken. Wenn der Kopf ausgestopft wird, fällt das nicht mehr auf!
Zum Ausstopfen nahm ich noch vorhandene weiße Stoffreste und schnippelte die in kleine Stücke.
Mit gekaufter Füllwatte wäre es deutlich schneller gewesen. Aber ich mag die Verwertung von vorhandenen Dingen.
Über den Stock zog ich noch ein doppelte und dreifach gefaltetes Stücke Stoff. Mit handelsüblichem Flüssigkleber fixiert und dann mit Tesafilm unten einmal rum. Tut´s. Das dient dazu, damit die Holzstange nicht den Kopf durchstößt.
Ist der Kopf ausgestopft und der Stock eingesetzt, sollte man den Stock und den Kopf am unteren Ende mit
Flüssigkleber fixieren. Ruhig großzügig!
Sonst dreht sich der Kopf ständig. Dann habe ich von Hand unten alles zu genäht.
Aus dem gleichen Stoff macht man noch die Ohren. Einfach doppellagig zwei längliche Dreiecke ausschneiden und auf links zusammen nähen. Unten offen lassen und wenden. Von Hand an den Steckenpferdekopf nähen.
Die Augen sind in diesem Fall einfach ein paar Filzwimpern, oder bei dem dunklen Karo schwarzer Filz auf weißem Stoff. Man kann aber auch Knöpfe nehmen oder was einem gerade so einfällt.
Zum Schluss schneidet man die Mähne in kleinen Streifen ein. Dann ist auch die Mähne fertig. (Das würde ich erst ganz am Ende empfehlen, dann stören die Fransen nicht beim Annähen der Details.)
Die ziemlich unschönen Abschlüsse am Steckenpferdehals, habe ich noch mit aus Filz geschnittener Zickzackborde verdeckt. Macht das Pferchen gleich noch bunter. Ein Nähprofi schafft das alles sicher akkurater.
Sicherlich kann man noch ein Trense hinzufügen. Oder anderen Schnickschnack. Hätte ich nur ein Steckenpferd genäht, hätte ich es aufwendiger verarbeitet. ABER: Mehr Zeit habe ich nicht. 😀
Und die Kinder sind schon jetzt begeistert. Selbst der Sohn. Und ich werde mit dem Kindergeburtstag nicht viel Arbeit haben, weil die Kinder mit ihren Steckenpferden durchs Haus galoppieren werden.
2 Antworten auf „Steckenpferde DIY“
Die sehen ja toll aus. Nähen können ist mir leider nicht vergönnt, aber wir haben auf einem Kindergeburtsag mal welche aus Poolnudeln gebastelt 😉
Danke. 🙂 Ich kann auch nicht nähen. Ich würde das eher textiles Gestalten nennen. Ein Nähprofi lacht mich aus, wenn er sich das genauer ansieht. 😀 Die Poolnudelvariante hatte ich auch vor. Aber ich heiße ja nicht umsonst Frau Confuss. Statt im Schwimmbad suche ich Poolnudeln im Einkaufszentrum. Im Sommer gab es welche. Aber im Winter nicht. 😀