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Rund um die Schule

Über Lehrer und Schule

Ein paar Gedanken

Ich habe schon mal erwähnt, dass ich Grundschullehrerin bin/war und dass ich einen ganz guten Überblick gewinnen konnte über diverse Schulstandorte, unterschiedlich geführte Schulen und die sehr heterogene Schülerschaft.

Ich habe mich im Übrigen wahnsinniger Weise ganz bewusst gegen eine Verbeamtung entschieden, da ich mit dem Bildungssystem nicht glücklich bin. Zu viele Dinge sind unausgewogen und laufen nicht rund. Mein persönlicher Unmut wäre größer, als der Nutzen diesem Apparat anzugehören.

Das Aufgabenfeld eines/er Grundschullehrers/in ist nämlich ziemlich umfassend.
Man steht 6 Uhr 30 auf, damit man um 7:45 oder früher in der Schule ist. Dort erwarten einen ziemlich viele sehr unterschiedlich Persönlichkeiten mit sehr unterschiedlichen Grundvoraussetzungen. Da gibt es Kinder um die sich zu Hause überhaupt niemand kümmert. Es gibt Kinder, die überbehütet werden und „Helikopter Eltern“ haben. Es gibt die ganz „normalen“ Kinder. Es gibt verhaltensauffällige Kinder, Förderkinder, laute Kinder, leise Kinder, schlaue und weniger schlaue Kinder. Es gibt Kinder, die können sich nichtmal die Schuhe allein zubinden oder schaffen es gerade so sich nach dem Sport-Unterricht alleine wieder anzuziehen. Oftmals hat man das Gefühl man bekommt Schüler vorgesetzt, die man dann erstmal erziehen muss. Es gibt Kandidaten, die scheinen zu Hause noch keine einzige Grenze erfahren zu haben und spielen die absoluten Egozentriker.
Es ist nämlich in vielen Köpfen die Aufgabe vom Lehrer/innen zu erziehen. Fragt sich, wieso Lehrer/innen dann nicht auch einfach Erzieher/innen heißen. 😀