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Es könnte so einfach sein Schwangerschaft

Von Ruhebedürfnissen und Wechselwirkungen, oder: Die Kinder brauchen ihre Eltern

Es gibt immer so Abschnitte, da fordern die Kinder mich/uns mehr als sonst. 

Es ist auch ein Wechselspiel, das ist mir bewusst. Zum Beispiel bin ich gerade in einer Phase der Schwangerschaft (und so ging es mir in den anderen drei Schwangerschaften auch), da habe ich ein größeres Ruhebedürfnis. Ich brauche Zeit für mich. Zeit, zum In-mich-hineinhorchen. Zeit, mich mental auf die Geburt vorzubereiten. Muße, Langsamkeit. Entspannung. Kraft sammeln. Durchatmen.

Dem Mann geht es da ähnlich, nur anders. Also eben so aus männlicher Sicht.

Wie das so ist, haben Kinder feine Antennen. Und obgleich sie mittlerweile so groß sind, dass sie meinen Zustand eher begreifen und mir durchaus auch Ruhephasen eingestehen und insgesamt ganz lieb mit mir sind, beginnen sie auch an mir zu zerren.

Sie merken meinen kleinen Rückzug zu mir selbst sehr genau. Vor allem das Sirenchen.

Und obwohl ich versuche das zu kompensieren durch bewusste Aufmerksamkeit, wird nachgefordert. Mit einer Penetranz rufen vor allem die beiden großen Kinder ständig nach mir. Wegen irgendwelcher Pupsgeschichten, die sie sonst auch ganz alleine lösen können. Das Sirenchen steht gerne neben mir und starrt mich an oder redet auf mich ein. Irgendeinen Nonsens. Einfach nur, um in meiner Nähe zu sein und meine Aufmerksamkeit zu haben. Ihre Tischmanieren leiden gerade auch, was aber auch mit ihren 3 ausgefallenen Wackelzähnen zusammen hängt.

Und es tut mir sehr leid, aber es nervt mich alles gerade. Das spürt sie natürlich auch.

Um nicht missverstanden zu werden, die Alltagsprobleme und Sorgen der Kinder fange ich auf. Ich bin da. Ich kümmere mich. Ich höre zu. Das leidet nicht. Da sind gerade sogar ein paar Dinge, die die Kinder beschäftigen. Das allein fordert schon Aufmerksamkeit genug und die gebe ich ihnen auch. 

Aber darüber hinaus fühle ich mich so unter Dauerbeschuss.

Es ist eine undankbare Situation. Denn ich weiß ja, wie alles zusammen hängt. Und doch kann ich es nicht ändern.

Es ist eine Phase, in der ich den Mann und die Kinder ihren Papa verstärkt bräuchten. Aber er ist unfreiwillig zu wenig da, was ihm persönlich gerade auch nicht gut tut. Und die Kinder fragen viel nach ihm. Wann er wieder frei hat. Wann wir was zusammen machen. All sowas.

Die Kinder brauchen uns beide gerade. Das kann auch niemand anderes ersetzen.

Wir werden diesen Abschnitt meistern. Wir müssten mehr Zeit zusammen haben, es könnte alles einfacher und unser aller Nervenkostüm besser sein.

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