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Einschulung 2020….mit Käfer und anderen Überaschungen

Die Einschulung 2020 ist wohl für alle eine besondere Einschulung. 

Allerdings fand ich, es war eine sehr angenehme Einschulung und ich stelle fest: Für mich müsste es überhaupt nie mehr Rummel zu diesem Anlass geben, als heute.

Während der Sohn und das wilde Mädchen noch in einer übervollen Turnhalle eingeschult wurden, in der sich Schulnovizen, sämtliche Klassen der Schule, als auch Eltern, Großeltern, Tanten, Onkel etc pp und natürlich die Lehrer schwitzend dicht drängten, herrschte dieses Jahr großzügig Luft.

Die Klassen waren in zwei Durchgängen zwecks Pandemiegerecht ausgerichteter Feierlichkeiten eingeteilt und nur zwei Begleitpersonen pro neuem Schulkind zugelassen.

In der Turnhalle standen die Stühle paarweise und auf Mindestabstand verteilt. Es war alles in allem angenehm überschaubar und die Schulneulinge konnten entspannt ankommen im neuen Lebensabschnitt.

Dem heutige Schulkind fehlte nichts und selbst das vorgeschriebene Tragen einer Gesichtsmaske störte sie nicht. Die anderen Kinder wirkten dadurch auch nicht irritiert.

Das abgespeckte und den Umständen angepasste Programm war völlig ausreichend zur Unterhaltung und als Willkommensritual. Mehr braucht es gar  nicht. Ich musste sogar weinen. Ich war gerührt durch und durch.

Ein bisschen belustigt war ich allerdings auch. Eine klitze kleine Anekdote muss ich einschieben.

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...und was es sonst noch gibt #coronaeltern Erziehung und Realität Es könnte so einfach sein Neues vom wilden Mädchen (Sirenchen)

Von Wutanfällen und ausgleichendem Hobby

Gerade kommt es wieder dicke mit dem wilden Mädchen und mir. 

Sie hat sich zwar richtig toll entwickelt hinsichtlich ihrer unkontrollierten Wutausbrüche und kommuniziert zunehmend genauer, was zur schnelleren Beruhigung führt, dennoch bleibt es nicht unanstrengend für mich. Die Pandemie hat wieder alles tüchtig durcheinander gewürfelt und zeigt einmal mehr, wie empfindsam das wilde Mädchen auf jede Schwingung und Veränderung reagiert.

Also halte ich ihre Ausbrüche so gut es geht aus und begleite diese. Wir reden drüber. 

Dennoch geht mir manchmal einfach die gute Grille flöten, um es mal salopp auszudrücken.

Ich führe Diskussionen über Haare und Frisuren, flechte, kämme, frisiere nach Wunsch und muss mich dann anschnauzen lassen, weil der Zopf ziept oder „puffert“. (Eine Wortschöpfung vom wilden Mädchen.) Oder der Zopf ist zu stramm, so dass sie ihre Augenbrauen nicht mehr „runter machen kann“. Angeblich. Das ist Quatsch, aber so fühlt sie es. Dann empfehle ich ihr, den Zopf zu lockern, aber dann „puffert“ er ( sagt sie) oder eben einfach wieder zu öffnen, wenn es ihr unangenehm ist. Aber dann brüllt sie durchs ganze Haus: „NEEEEIIIIN!“ und „DAS TUT MIR WEEEEH, WAS DU GEMACHT HAST!“

Wenn das auf der Straße einer hört, ruft der das Jugendamt. Kann ja keiner wissen, dass ich den Zopf „falsch frisiert“ habe. 

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...und was es sonst noch gibt #coronaeltern Es könnte so einfach sein

Emotionale Verdichtung

Es ist 21.25 Uhr. Ich sitze neben dem unruhig schlafenden Baby. Oben höre ich, wie das wilde Mädchen für das Fuschulkind noch ganz engagiert und auf genaue Anweisung einige Felder in einem Freundebuch ausfüllt. Denn das Fuschulkind kann noch nicht schreiben und lesen. Muss sie ja auch nicht können. Wird sie in kürze lernen. Warscheinlich. Wie genau das aussehen wird, weiß noch niemand. Einschulung 2020- Corona-Edition. Oder auch: Wie wir lernen uns ständig neuen Bedingungen anzupassen. Letzteres ist ein Stichwort, welches speziell beim wilden Mädchen zu beachten ist. Sie hatte schon immer große Schwierigkeiten mit Unregelmäßigkeiten und sogenannten Übergängen. Wenn sich eine Sachlage ändert, so braucht sie Zeit um in der neuen Situation anzukommen und ist dann erstmal un-aus-stehlich. bzw kämpft mit heftigen Emotionen und leitet diese ungefiltert vornehmlich an mir ab. Das ist ein großes Kompliment, aber auch eine noch größere Aufgabe.

Und so begleiten mich ihre Ausbrüche seit März wieder regelmäßig und bekannt heftig und ich schramme ganz hart an meiner absoluten Geduldsgrenze entlang.

Abends wäre eigentlich eine gute Zeit, um mit dem wilden Mädchen entspannt ein bisschen zu plaudern und den Tag nochmal revue passieren zu lassen, aber das Baby lässt mich meistens nicht.

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...und was es sonst noch gibt #coronaeltern

Von Sommerferien, Bildungslücken und einer neuen Leidenschaft

Die letzte der beiden Schulwochen verflog und auch die erste Ferienwoche ist fast rum.

Eine alt bekannte Unruhe ist eingezogen, wobei ich seit dem Start der Pandemie das Gefühl habe, die Unruhe wohnt jetzt dauerhaft bei uns. Das Leben ist ja aktuell gespickt mit ständigen Übergängen, weil immer wieder Neuerungen von außen kommen.

Die Schulkinder konnten in den letzten beiden Schulwochen aber wieder an ihren Freundschaften anknüpfen und waren tatsächlich auch wieder öfter verabredet. Mal bei uns, mal auswärts. Ein paar Kindergeburtstage standen und stehen auch an. Das tut allen Beteiligten sehr gut.

Das Fuschulkind hat allerdings noch keine Ferien und darf ihre letzten Tage in der KiTa genießen, was hier auch in den ersten drei Ferienwochen noch für eine gewisse Struktur im Tagesablauf sorgt. Ein bisschen „Angst“ habe ich vor dem KiTa-Abschied. Das wird emotional. 

Die oben genannte Unruhe entsteht meist durch die Streitereien der Geschwister oder die angeblich endlosen Langeweilen, die sich im Laufe der nächsten Tage legen werden. So ist es bisher immer gewesen. Bis dahin durften die Kinder bei dem derzeit wechselhaften Wetter etwas mehr fernsehen als üblich. Einfach auch, weil ich manchmal keine Lust habe mir ständig neue Beschäftigungen auszudenken, oder als Spielgefährtin herzuhalten oder mir die Diskussionen und das Gemaule zu geben. Diskutiert wird neuerdings nämlich sehr gerne und nachhaltig mit mir. Uff. 

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Da sitze ich- am Samstag

Da sitze ich und fühle mich wie die einzelne Seerosenblüte ohne Seerosenblätter zwischen den Wasserlinsen. Im natürlichen Element, aber doch nicht so ganz richtig platziert.

Ich sitze an einen Bettpfosten des schon länger ungenutzten Hochbettes gelehnt, weil jeder andere Platz nicht geht. Das Baby schläft weiterhin ohne meine Anwesenheit nicht. Das Ladekabel vom leeren Laptop reicht nicht in jede Ecke. Und der Schrank, gegen den ich mich sonst lehnen könnte, ist mit Legoduplo verbarrikadiert. Die Geschwister waren eben noch am Werk, bevor sie sich in ihre eigene Zimmer trollten. Ich werde mich hüten die Steine zur Seite zu schieben. Das Kind könnte wieder aufwachen.

Lieber würde ich jetzt noch etwas nähen. Aber im aktuellen Arbeitsschritt bräuchte ich die Nähmaschine. Geht also nicht.

Und so schnappe ich mir den Rechner und schreibe mal diesen Samstag auf. Denn schlafen kann und will ich noch nicht. Es ist erst 21 Uhr.

Über Samstage habe ich schon öfter geschrieben. Die haben grundsätzlich Potential bei uns.Über Samstage habe ich schon öfter geschrieben. Die haben grundsätzlich Potential bei uns. Denn Samstags bin ich immer Strohwitwe. Seit wir zwei Autos haben, verloren Samstage ein wenig ihren Schrecken, weil ich dann mit den Kindern einfach mal zu meinen Eltern gefahren bin. Aber das geht dank Corona ja derzeit auch nicht so richtig. (Ich komme später darauf zurück.)