Von Wutanfällen und ausgleichendem Hobby
Gerade kommt es wieder dicke mit dem wilden Mädchen und mir.
Sie hat sich zwar richtig toll entwickelt hinsichtlich ihrer unkontrollierten Wutausbrüche und kommuniziert zunehmend genauer, was zur schnelleren Beruhigung führt, dennoch bleibt es nicht unanstrengend für mich. Die Pandemie hat wieder alles tüchtig durcheinander gewürfelt und zeigt einmal mehr, wie empfindsam das wilde Mädchen auf jede Schwingung und Veränderung reagiert.
Also halte ich ihre Ausbrüche so gut es geht aus und begleite diese. Wir reden drüber.
Dennoch geht mir manchmal einfach die gute Grille flöten, um es mal salopp auszudrücken.
Ich führe Diskussionen über Haare und Frisuren, flechte, kämme, frisiere nach Wunsch und muss mich dann anschnauzen lassen, weil der Zopf ziept oder „puffert“. (Eine Wortschöpfung vom wilden Mädchen.) Oder der Zopf ist zu stramm, so dass sie ihre Augenbrauen nicht mehr „runter machen kann“. Angeblich. Das ist Quatsch, aber so fühlt sie es. Dann empfehle ich ihr, den Zopf zu lockern, aber dann „puffert“ er ( sagt sie) oder eben einfach wieder zu öffnen, wenn es ihr unangenehm ist. Aber dann brüllt sie durchs ganze Haus: „NEEEEIIIIN!“ und „DAS TUT MIR WEEEEH, WAS DU GEMACHT HAST!“
Wenn das auf der Straße einer hört, ruft der das Jugendamt. Kann ja keiner wissen, dass ich den Zopf „falsch frisiert“ habe. Continue reading…