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Einschulung 2020….mit Käfer und anderen Überaschungen

Die Einschulung 2020 ist wohl für alle eine besondere Einschulung. 

Allerdings fand ich, es war eine sehr angenehme Einschulung und ich stelle fest: Für mich müsste es überhaupt nie mehr Rummel zu diesem Anlass geben, als heute.

Während der Sohn und das wilde Mädchen noch in einer übervollen Turnhalle eingeschult wurden, in der sich Schulnovizen, sämtliche Klassen der Schule, als auch Eltern, Großeltern, Tanten, Onkel etc pp und natürlich die Lehrer schwitzend dicht drängten, herrschte dieses Jahr großzügig Luft.

Die Klassen waren in zwei Durchgängen zwecks Pandemiegerecht ausgerichteter Feierlichkeiten eingeteilt und nur zwei Begleitpersonen pro neuem Schulkind zugelassen.

In der Turnhalle standen die Stühle paarweise und auf Mindestabstand verteilt. Es war alles in allem angenehm überschaubar und die Schulneulinge konnten entspannt ankommen im neuen Lebensabschnitt.

Dem heutige Schulkind fehlte nichts und selbst das vorgeschriebene Tragen einer Gesichtsmaske störte sie nicht. Die anderen Kinder wirkten dadurch auch nicht irritiert.

Das abgespeckte und den Umständen angepasste Programm war völlig ausreichend zur Unterhaltung und als Willkommensritual. Mehr braucht es gar  nicht. Ich musste sogar weinen. Ich war gerührt durch und durch.

Ein bisschen belustigt war ich allerdings auch. Eine klitze kleine Anekdote muss ich einschieben.

Als ich unsere Hummel aus dem Kinderwagen nahm, flitzte ihr ein flinkes Insekt über die Hand, sprang behänd zu Boden und entschwand  zwischen den Beinen der anderen Eltern. Es war eine Bernstein- Waldschabe und dieses Insekt weiß ich nur deshalb so genau zu benennen, weil ich vor zwei Jahren deswegen mal in heller Aufregung war, als es mir aus unserer Zwiebelschublade entgegen sauste. Ich haute damals reflexartig drauf, besah es mir etwas genauer und erschauderte. Das sah doch aus, wie eine Küchenschabe! 

Das Internet sagte auch, das sei eine Schabe und wenn man so ein Tier bei Tag flitzen sieht, dann kann man gewiss sein, da sind noch mehr. Denn dann sind die dunklen Ecken des Hauses schon überbevölkert. Sonst sieht man die am Tag nämlich nicht. Am liebsten hätte ich unser Haus damals angewidert in die Luft gesprengt, schämte mich auch, weil ich eine so schlechte Hausfrau bin und rief hektisch einen Kammerjägerservice vor Ort an. Eine Dame mit Berliner Akzent wusste mich schnell aus meiner Panik zu befreien und meinte, ich solle mal janz jenau kieken. Um diese Jahreszeit sei es eher die Bernstein-Waldschabe, die sich versehentlich ins Haus verirrte, völlig harmlos sei und sich ausschließlich von verrottenden Pflanzenresten ernährt. Das ergab Sinn. In der Zwiebelschublade findet sich hin und wieder annähernd etwas, was so einer Waldschabe schmecken könnte.

Und so muss ich immer lachen, wenn die goldigen Tierchen auf der Terrasse flitzen sehe. Und ich musste auch lachen, als eben ein solches Tierchen heute in der Turnhalle herumflitzte und vielleicht später jemand anderem auch einen kurzen Schrecken einjagte.

Zurück zur Einschulung…

Da gab es nämlich auch noch drei andere ulkige Begebenheiten.

Als erstes war unsere Schulnovizin so kühn und traute sich tatsächlich sich zu melden und auch etwas ins Mikrophon zu sprechen. Das hätte ich ihr gar nicht zu getraut, aber möglicherweise hat sie das auch nur getan, weil die Turnhalle nicht ganz so voll war, wie sonst bei den EInschulungsfeiern. Sie war selbst überrascht über ihre Courage, ließ sie mich am Abend wissen.

Der Mann musste in der Turnhalle, wie allen anderen auch, noch einen Bogen mit unseren Namen und so ausfüllen, wegen dieser Corona-Sache, und lieh sich einen Stift aus dem Mäppchen unserer Tochter. Das Mäppchen legte er Gedanken verloren neben sich. Nun ist unsere Schulnovizin eher die sehr verträumte in diesem Haus und man hätte annehmen könne, sie vergäße das Mäppchen. Aber nein. Sogar sehr pünktlich, bevor sie irgendwann aufgerufen wurde, mahnte sie den Mann an, doch bitte das Mäppchen wieder in den Ranzen zu stecken, das bräuchte sie schließlich später.

Dann wurden alle Kinder aufgerufen und sollten sich zu ihren Paten, den ihnen zugeordneten Zweitklässlern, stellen. Die Paten hatten ein Freundschaftsarmbad, welches die Kinder am jeweilig anderen Ende fassen sollten. Statt An-der-Hand-halten, wegen…ihr wisst schon… Jedenfalls mussten die Paten das Armband, welches aus bunten Pfeifenreinigern mit Holzperlen bestückt bestand, den Schulneulingen hinhalten. „Unser“ Pate war etwas aufgeregt und auch verträumt und hielt das Armband nicht wirklich griffbereit. Unsere Tochter besah sich das einen Augenblick und machte dann einen Handbewegung wie ein Scheibenwischer vor ihrem Paten. Das war ganz schön lustig. Denn ich hätte, so wie wir sie sonst kennen, er wartet, dass sie ähnlich verträumt daneben steht und es gar nicht checkt. 

ABER, man wird ja immer wieder überrascht von den eigenen Kindern.

 

Was die Stundenpläne angeht….nun…streng genommen muss ich meine drei Grundschulkinder morgens im 15 Minuten Takt aus dem Haus schicken, damit sie in dem ihnen zugedachten Corona-Zeitfenster in ihre Klassenräume gehen können.

Allerdings kann ich die Mädchen, wenn man die Zeitfenster  etwas großzügiger auslegt, was angeblich möglich ist beim wilden Mädchen,  zusammen los schicken. Das versuche ich morgen mal. Und dann muss ich die frische Erstklässlerin nur an der Schule abholen und nicht bringen. Mal schauen, ob das so klappt wie gedacht und dann müssen wir sowieso sehen wie es in den nächsten Wochen weiter geht. Nichts ist so sicher, wie das nichts sicher ist, solange wir mit einem Virus kämpfen.

 

Der restliche Tag war eher unspektakulär. Die Kinder „tauchten“ im Planschbecken und das frische Schulkind durfte die Mahlzeiten bestimmen.

 

 

 

 

 

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