Ich schlafe schlecht und bin müde. Nicht weil mich hungrige Säuglinge oder weinende Kleinkinder aus dem Schlaf reißen. Meine Kinder sind aus dem Alter heraus und liegen friedlich schlummernd neben mir und ich fühle mich äußert glücklich den leisen Atmengeräuschen lauschen zu können. Aber anstatt darüber entspannt wieder einzuschlafen, liege ich wach.
Man könnte es eine partielle Schlafstörung nennen, die mich schon länger immer wieder ereilt. Entweder ich werde jede Nacht wach und bin schweißgebadet oder leide an kreisenden Gedanken. Sorgen würde ich das nicht nennen. Es sind kein dunklen Gedanken (die großen Geschicke dieser Welt kann ich zumeist ausblenden). Es sind Alltagsgedanken und eine innere Unruhe.
Ich bin jetzt 41 Jahre alt. Vielleicht sind das schon Vorboten der Wechseljahre? Ich weiß es nicht. Es ist auch egal, denn eines steht fest: Es nervt und reduziert meine Leistungsfähigkeit am Tag gerade drastisch.
Ich notiere mir alles. Auf Papier. Was ich virtuell festhalte ist nämlich weg. Wie in meinem Kopf. Irgendwie gut gespeichert, aber unauffindbar. Dazu kommen für meinen Alltag unwichtige Informationen, die einfach mein persönliches Interesse wecken. Auf dem Weg zur Schule steht in einem Vorgarten ein Aussteller mit Broschüren. Immer düse ich daran vorbei und denke: Gleich guckst du mal, was das ist! und vergesse es dann wieder. Zu Hause fällt es mir wieder ein.
Für alle Alltagsrelevanten Dinge habe ich einen Familienplaner in der Küche und eine Wand an der alle wichtigen Zettel hängen und ein Notizbuch. Da steht alles. Termine, Aufgaben etc.
Ich könnte also einfach in Ruhe schlafen und bei aufkommenden Fragen am nächsten Morgen meine Notizen bemühen.
Meinen Kopf interessiert das aber nicht. Er verschwendet wichtige Zeit während der Nachtruhe mit kreisendem Allerlei.
