Kategorien
...und was es sonst noch gibt #coronaeltern

Advent, Advent,…ich weiß gerade auch nicht

Zuversichtlich und resigniert zugleich purzeln wir in den zweiten Pandemiewinter.

Ich gestehe, gestern habe ich wild ein paar Hemden nebst Kleiderbügeln hin und her geschleudert, um sie dann fluchend in eine Ecke zu pfeffern. Nicht ohne mich hinterher darüber zu ärgern, dass ich den Mist wieder ordnen muss. Scheiß Haushalt. Er kommt mir an den Ohren raus!

Meine Laune schwankt zwischen: „Ach, wir haben es doch eigentlich gemütlich und ich habe Lust auf heimelige und ruhige Bastel,-Film-, und Spieletage mit den Kindern.“ und „Verdammte Scheiße, ich brauch ne PAUSE von ALLEM!“

Ich mein, wer denkt das nicht gerade?

(Die Realität sieht übrigens so aus, dass die Kinder vornehmlich von der Idee Filmegucken begeistert sind und alles andere nur murrend tun wollen. Meine Bastelleidenschaft haben sie leider alle nicht geerbt. Tja. Kannst te dir nicht aussuchen.)

Kategorien
#coronaeltern

Ziviler Ungehorsam versus Ich bringe die Brut durch

Während Marc Raschke vor wenigen Tagen mehrfach auf Instagram anmerkte, Eltern sollten mal mit ihren „Protestchen“ aufhören und endlich laut und deutlich mit „zivilem Ungehorsam“ aufbegehren, versuchen tausende von Eltern, so gut sie es kräftemäßig noch können, ihren Alltag zu bestreiten und die Kinder halbwegs gesund (physisch UND psychisch) durch diesen zweiten Pandemiewinter zu buxieren.

Es wäre sehr hilfreich, würden sich Leute wie Marc Raschke einfach mal laut für die Familien stark machen, anstatt auch noch drauf rum zu trampeln und illusorisch hohe Hürden als machbar aufzuzeigen.

Es erinnert mich an mein Studium. Einige Mitstreiterinnen und ich hatten nicht genug im Atelier der Kunstakademie gearbeitet und wurden zur Seite zitiert. Wir erklärten, dass wir aus finanziellen Gründen zum einen neben dem Studium jobben mussten und damit das Studium nicht zu sehr über die Regelstudienzeit hinaus ginge, mussten wir die Pflichtkurse der anderen Fächer halt auch besuchen. Wir hatten deshalb merklich zu wenig Zeit und Ressourcen für kreatives Arbeiten, was uns natürlich selbst frustrierte. Man schlug uns eine Bewerbung zu einem Stipendium vor. Aber erstens sind Plätze für ein Stipendium rar und hätten maximal einer von uns geholfen. Zum anderen war die Abgabefrist schon bald und auch dafür hätte eine ordentliche Mappe mit guten Arbeiten eingereicht werden müssen. Wir wollten es alle gerne, aber die Hürde war zu hoch. Egal wie sehr wir uns auch angestrengt hätten. (Die Person, welche das Stipendium vorschlug, war einst selbst in den Genuss gekommen, stammte aber nach eigenen Angaben aus durchaus solventen Verhältnissen.)

Anstatt mich aber länger über privilegierte Menschen aufzuregen, versuche ich hier alle bei Laune zu halten. Inklusive meiner Wenigkeit. 

Kategorien
...und was es sonst noch gibt #coronaeltern Mama Error

November, Pooltests und Halloween

Nach den Ferien beruhigte sich die unrunde Stimmung in diesem Haus wieder. Das war sehr angenehm. Aber kaum ging die Schule los und kaum war beschlossen, dass die Maskenpflicht im Klassenraum am Sitzplatz wegfallen sollte, waren sofort zwei Pooltests positiv. Ich muss sagen, dass in unserer Stadt alle Zuständigkeiten auf Zack sind und damit die Kommunikation recht zügig und zuverlässlich funktioniert, bisher und zum Glück jedenfalls. Ferner waren sich die Eltern überwiegend einig, dass die Kinder freiwillig die Masken am Sitzplatz anbehalten. 

Damit bleibt der komplette Totalausflall hoffentlich aus.

Die erste Pooltestbenachrichtugung ereilte mich am Nachmittag, als gerade zwei Freunde vom Sohn zu Gast waren. Kurz zuckte ich zusammen und dachte: „Na toll! Jetzt sind wir hier ein Superspreaderevent.“

Aber ich besann mich schnell, schob dem betroffenen Kind mal gründlich einen Schnelltest in die Nase und wartete das Ergebnis ab. Negativ. Damit war ich wieder entspannt. Auch wenn die Schnelltests keine 100%tige Sicherheit geben. Was mich an der Sache viel mehr ärgerte, war die Tatsache, dass ich eine Verabredung zum Frühstück mit einer Freundin absagen musste. Es wäre die erste Verabredung für uns beiden Mamas nur mit Kleinkindern seit Mooooonaten gewesen. 

Nun denn. Am nächsten Morgen brachte ich dann den Einzeltest zur Schule und beaufsichtigte das gelangweilte und fitte Kind. Gemeinsam warteten wir dann wieder auf die Benachrichtigung aus dem Labor. Am nachmittag wussten wir dann, der Test war negativ. Am nächsten Tag ging’s wieder zur Schule. Mit meiner Freundin machte ich hoffnungsvoll einen neuen Frühstückstermin für Freitags aus.

Aber auch diesen musste ich wieder absagen, weil Donnerstag nachmittag erneut der Poltest positiv war. Also gleiches Spiel wie ein paar Tage zuvor. Verabredung absagen, Einzeltest in die Schule bringen, das gelangweilte und fitte Kind beaufsichtigen und dabei selbst ordentlich abbauen. Ich hatte mich bei der erkälteten Hummel angesteckt. (….habt ihr schon mal einen Text geschrieben, bei dem ihr zwischendurch im 50 Sekundentakt Bruchrechnen im Allgemeinen und Besonderen erklären müsste und euch dabei ein Kleinkind in den Haaren wühlt?)

Also, ich wurde kränklich und legte mich ab Freitag nachmittag inklusive den kompletten Samstag ermattet auf die Couch oder ins Bett. Die Kinder waren gnädig, so dass ich Sonntags schon wieder ganz gut beisammen war. 

So konnte ich die Zweitklässlerin zu einem Geburtstag fahren, das wilde Mädchen zu einem Tagesausflug mit einer Freundin verabschieden, die Zweitklässlern wieder abholen und dann den Sohn zu einer Halloweenparty bringen. 

Dazwischen habe ich nochmal geruht, mich mit Einbruch der Dunkelheit in eine Hexe verwandelt und den Sohn wieder abgeholt. Seine Worte waren: Du siehst peinlich aus. Tja, nun. 

Kategorien
...und was es sonst noch gibt #coronaeltern Erziehung und Realität Es könnte so einfach sein Mama Error seufz

Vom Mond und schwierigen Ferien

Ein Leben mit Kindern ist abwechslungsreich, sehr schön, voller Liebe, aber auch sehr sehr anstrengend und manchmal ist man als Eltern auch sehr wütend. 

All das wusste ich, denn ich wuchs mit Geschwistern auf und ich arbeitete viele Jahre mit Kindern in unterschiedlichen Altersstufen. Was mich dennoch überraschte war, wie unfassbar groß die Liebe zu den eigenen Kindern sein würde und noch viel mehr, wie groß die Wut manchmal sein kann.

Ich bin weit davon entfernt meine Mutterschaft zu bereuen. Tatschlich wollte ich ab einem gewissen Altern gerne Mutter mehrerer Kinder werden und würde das jeder Zeit wieder so machen. Sie sind mein ganzer Stolz. Und das nicht, weil sie überragende Leistungen in irgendeinem Bereich erbringen, sondern weil sie einfach 4 besondere Persönlichkeiten mit spannenden Ecken, interessanten Kannten und tollen Stärken sind. Sie dürfen sein, wer sie sind. Und ich staune. Und lerne. Und liebe. Aber manchmal möchte ich weglaufen. Denn manchmal, da habe ich Wut. OAAAARRRRRR, da könnte ich.… Manchmal bin ich einfach nur meeeega genervt. 

So zum Beispiel in den letzten Tagen. 

Es sind Ferien. Der Mann hat ein paar Tage Urlaub einrichten können. Wir wollten mit den Kindern Zeit verbringen, etwas unternehmen.

Wir planten und machten Ausflüge. In Absprache mit den Kindern. 

Ein Ausflug zu einem interessanten Spielplatz, endete mit einem wilden Kreischen, weil ein Missgeschick mit einem Sandbauwerk passiert war und wir keine weitere Stunden bleiben konnten, um das Bauwerk neu anzulegen. Das Geschrei war Ohren betäubend. Gleichzeitig waren alle hungrig, aber genau deswegen mussten wir aufbrechen. Aber irgendwie war dann alles falsch. Beim Abendessen, (es gab Braten mit Klößen!), war dann auch was nicht richtig und das köstliche Essen mussten wir unter Getöse und Gemotze verspeisen. Wie ich das hasse. Zum krönenden Abschluss maulten 3 von 4, sie wollten gefälligst noch was gucken. Dem konnten wir unter den gegebenen Umständen nicht mehr zustimmen und verbrachten die Kinder angestrengt in die Betten.

Ein Kind hatte für einen anderen Tag inständig nach einem Zoobesuch gebeten, was dann alle gerne wollten. Stand ohnehin auf unseren Ferienvorschlägeliste, auch damit die Hummel mal in das Vergnügen käme. Wir buchten Tickets für den nächsten Tag. 

Kategorien
...und was es sonst noch gibt #coronaeltern Es könnte so einfach sein Mama Error

Alles ein bisschen viel

Es ist seit Wochen hier sehr intensiv alles. Die weiterführende Schule, das neue Schuljahr, Termine, Schulkinder mit Befindlichkeiten und Herausforderungen aus unterschiedlichen Gründen, deshalb auch mehr Streitereien und „Trotzreaktionen“, mehr Bedürfnis nach elterlicher Nähe und Begleitung, das Kleinkind, der neue alte Alltag…Die Schlafsituation ist seit langem auch nochmal durcheinander geraten. Nicht bei der Hummel, sondern bei den großen Kindern. Und ich bin mal wieder sehr froh, dass wir genügend Schlafplätze haben, um jederzeit flexibel reagieren zu können.

Ein unrunder Zustand. Ich begann zu taumeln. Verspannte zusehends. Abends war ich, wie phasenweise öfter schon mal, wieder so müde, dass ich manchmal nicht mal in der Lage war noch einen Film anzuschauen. Ich ging früher schlafen, als ich eigentlich wollte und hatte einfach keinen Feierabend.