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...und was es sonst noch gibt

Berlin, Herbst 2023

(enthält u.a. Werbung)

Wir waren in Berlin. Als ganze Familie. Zum ersten Mal alle zusammen. 

Da wo alles begann. Irgendwie. Insgesamt ein sehr geschichtsträchtiges Erlebnis. Privat, wie auch politisch. 

Wir besuchten Freunde, die(grossenkoepfe) und verbrachten ein paar wunderbare Tage zusammen. Es ist immer eine Bereicherung und ein entspanntes Zusammensein. 

Uns wurde im Zuge des Feiertages (Tag der deutschen Einheit) auch bewusst, dass wir uns ohne diesen Tag ziemlich wahrscheinlich nie begegnet wären. Meine ostdeutschen Wurzeln hatten nämlich vor der Grenzschließung gerade noch auf den letzten Drücker „rübba jemacht“.

Schon auf der Hinfahrt erzählten wir den Kindern am ehemaligen Grenzübergang Marienborn Geschichten aus dem privaten Fundus meiner Oma, meiner Großtante, meiner Uroma und meines Großonkels, der tatsächlich in der DDR geblieben war und der regelmäßig von meiner Oma, meiner Großtante und meiner Uroma besucht wurde. Im Zuges des Feiertages und sämtlicher Spuren in Berlin, konnten wir diesen Teil der deutschen Geschichte zumindest im Ansatz mit den Kindern erörtern. 

Weil Berlin noch keine Herbstferien hatte, hängten wir für uns noch zwei Nächte in einer Jugendherberge an.  In dieser Jugendherberge war ich bei meinem aller ersten Berlinbesuch vor 20 Jahren einst eingekehrt. In genau dieser Jugendherberge hatte ich  meinen Kommiliton:innen damals mitgeteilt, Berlin könne für mich auch ein Lebensraum sein. Dass es ein Jahr später sogar für einige Jahre so kommen sollte, ahnte ich da noch nicht.

Unsere Unterkunft lag in der Kluckstraße.    Die Jugendherberge ist eine ziemliche große und zumeist gut besuchte Institution, da sie wunderbar zentral gelegen ist. Gleich um die Ecke von der Gemäldegalerie und der Neuen Nationalgalerie. Der Potsdamer Platz ist auch fußläufig in wenigen Minuten zu erreichen. 

Das Gebäude ist schon älter, die Ausstattung einfach, aber sauber. Wir hatten zudem die Möglichkeit ein Familienzimmer mit eigenem Bad zu bewohnen, was sich im neueren Anbau befand. Obwohl die Jugendherberge ziemlich ausgebucht war, war es nachts ruhig und wir konnten sehr gut schlafen. 

 

Unser Zimmer war übrigens auch barrierefrei.

Das Essen war lecker und jedes Familienmitglied fand etwas nach seinem Geschmack. 

Es gibt zudem in der Jugendherberge verschiedene Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben. Kicker, Poolbillard, Tischtennis, ein Spielzimmer und Sitzecken zum Chillen. 

Wer mit jüngeren Kindern anreist, findet  auch in wenigen Gehminuten entfernt einen kleinen Park mit Spielplatz.

Wer keine Luxusansprüche stellt, findet in der Kluckstr. 3 die perfekte Ausgangslage, um die Stadt zu erkunden und unkompliziert mit Kindern und Jugendlichen zu wohnen.

Was haben wir unternommen?

Je jünger die Kindern, je weniger fixe Programmpunkte empfehle ich. In unserem Fall kombinieren wir immer unsere Erwachsenenwünsche mit Kinderwünschen, was bedeutet, einen Spielplatz müssen wir einmal am Tag ansteuern. Außerdem haben wir immer Proviant dabei, damit kein Kind vor lauter „Unterzucker einen nervös brakedown“ mitten in der Stadt bekommen muss. Als wir mit unseren Freunden unterwegs waren, haben wir immer eine große Tasche mit Snacks und Getränken zusammengestellt, an den Tagen alleine, hatten wir uns Lunchpakete von der Jugendherberge bereitstellen lassen. Diese versorgten uns tatsächlich wunderbar bis zum Abendbrot. 

  Inhalt: ein belegtes Brötchen nach Wahl, ein Müsliriegel, ein herzhafter Snack, ein Getränk und ein Apfel. (war ebenfalls ausreichend, um die 6 stündige Rückfahrt zu bestreiten).

Die großen Museen kann man mit Kindern gut besuchen, da zumeist nicht nur in den Gebäuden viel Platz ist, sondern auch drum herum.

So konnten wir mit den Grossenkoepfen die neue Nationalgalerie besuchen und danach die Kinder auf dem Vorplatz noch rennen und turnen lassen.

An einem Nachmittag machten wir eine kleine Radtour zu einem kleinen Rummel, an einem anderen Tag waren wir auf der Insel der Jugend am Treptower Park. Dort gibt es einen Bootsverleih „Kanuliebe“. Es gibt Kanus oder Tretboote zu mieten, mit denen man dann unterschiedlich lange Touren machen kann. Wir entschieden uns für eine zweistündige Tour in gemischten Fahrzeugen. Einige Kinder wollten lieber Tretboot fahren, andere lieber paddeln. Auf diese Weise schipperten 9 von uns 11 Personen über die Spree bis zum „Molecule Man“ und zurück. Man erlebt die Stadt mal aus ganz anderer Perspektive. 

Die Hummel und ich blieben an Land und verdingten uns im Treptower Park auf dem großen Spielplatz und bewachten das „Gepäck“ (Proviant, Jacken, Handtaschen). Mit der Hummel zwei Stunden in einem Bötchen sitzen geht nämlich leider nicht. Das Kind wühlt und hampelt und lässt auch keine Schwimmweste an. Schuhe im übrigen oft auch nicht. In der neuen Nationalgalerie war sie auch ohne Schuhe auf zwei verschiedenen Paar Socken unterwegs. 

Was wir als Familie auch sehr gerne machen, sind gemütliche Bummeltouren. An Mittwoch besorgten wir uns ein Minigruppenticket für 24 Stunden (29Euro), was für 5 Personen gilt. Kinder unter 6 Jahren fahren gratis mit. Wir fuhren mit der S-Bahn und der U-Bahn, ich lotste alle über meine alten Pfade. In Kreuzberg tingelten wir herum, schnösten in dem einen oder anderen Laden, um dann nach einem Spielplatz und Snackstopp nach Mitte weiter zu fahren. Dort bummelten wir auch ein bisschen herum und fuhren schließlich zum Brandenburger Tor. Von dort liefen wir über das Holocaustmahnmal, Richtung Potsdamer Platz und zur Jugendherberge zurück. Wir kamen 15000 Schritte später am späten Nachmittag voller Eindrücke und ziemlich müde in unserem Zimmer an und freuten uns auf das Abendessen. Wir haben alle ziemlich zugeschlagen. 

An einem Nachmittag waren wir in Schöneberg unterwegs, meiner ehemaligen Wahlheimat. Dort kehrten wir im Yogihaus ein und ließen uns indisches Essen schmecken. Danach schlenderten wir durch Schöneberg. Neben einem wunderbaren Spielplatzbesuch in einem kleinen Park hinter der Schwimmhalle von Schöneberg, liefen wir die hübschen Straßen rund um Akazienstraße und Eisenacherstraße entlang.

Natürlich haben wir nur einen absoluten Bruchteil von Berlin gesehen. Und wir hätten auch noch einige Menschen treffen können, aber die Zeit ist immer viel zu kurz, das kennt man ja. Und mit Kindern von einem Termin zum nächsten hüpfen, ist einfach auch anstrengend. Somit haben wir es ruhig angehen lassen. Auf diesem Weg hat es den Kindern  sehr gefallen und da wir sie nicht überstrapaziert haben, haben sie auch Lust nochmal mit uns nach Berlin zu reisen. 

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