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...und was es sonst noch gibt Rund um die Schule seufz

Der Tag vor Nikolaus

Dieser Tag war speziell und sehr durchmischt, was das Gelingen einzelner Abschnitte anging. Nachdem ich am Montag noch 6,5 Stunden die Hummel mit in der Schule hatte, wegen Notbetreuung in der KiTa, hoffte ich gestern auf einen geordneteren Tag.

Zum Auftakt stritten sodann die Mädels rund um die Aufbruchssituation und ein Kind vergaß vor lauter Grollen seine Frühstücksdose. (Diese nahm ich mir dann später als mein Frühstück mit in die Schule.)

Als alle aus dem Haus waren, brachte ich die Hummel zur Kita. Es war zwar Kurzbetreuung, aber keine Notbetreuung an diesem Tag anberaumt. Ein entscheidender Punkt des Tages war damit, ohne Plan C einsetzen zu müssen, erfolgreich absolviert. Plan B läuft hier gerade eher nicht so (Oma und/oder Opa müssen leider oft entfallen aus gewichtigen und unerbaulichen Gründen.)

Ich konnte dann annähernd in Ruhe Frühstücken, bevor ich zur dritten Stunde zur Schule fuhr. 

Ich schaffe es sogar auf dem Weg noch zu Tanken und war dann 20 Minuten vor meinem Unterrichtsbeginn in der Schule und konnte noch kopieren. Im Kopierraum fiel ich in ein Zeitloch. Die 20 Minuten verflogen viel zu schnell und zu allem Übel schredderte ich meinen Packen Kopien, die ich mit der Schneidemaschine halbieren wollte. Leider war der Packen zu dick gewesen und die Schneidemaschine schwach. Kurzerhand entschied ich das zerfetzte Papier später mit in meine Kunstklasse zu nehmen, denn da würden wir ohnehin zunächst einige Probearbeiten anfertigen und bräuchten Schmierpapier. 

Ohne die passenden Kopien für meinen späteren Sachkundeunterricht, eilte ich noch schnell ins Lehrerzimmer, um auf den Vertretungsplan zu schauen. Ich konnte keine Vertretung für mich ausmachen und marschierte über den Hof ins andere Gebäude  in eine Stunde, in der ich planmäßig doppelt besetzt bin. Die sonst anwesende Kollegin war aber gar nicht zugegen, sondern eine Vertretung. Ich warf meine Siebensachen erstmal in einer Ecke ab. Ich finde es ziemlich lästig immer mein Arbeitszeug hin und ehr zu schleppen, aber wenn man ständig Räume und Gebäude wechseln muss, dann geht es nicht anders. Und schon stand eine andere Kollegin in der Tür und meinte, ich müsste in einer 2. Klasse vertreten. Ich war irritiert, denn ich hatte ja nichts auf dem Plan ablesen können. Ich packte also mein Geraffel wieder zusammen und eilte zurück in den anderen Gebäudekomplex, allerdings hatte die Kollegin eine falsche zweite Klasse genannt und ich irrte kurz umher, bis ich das „Steuerfraulose Boot“ fand. Die Kinder saßen zum Glück noch brav beim Frühstück. Danach nahm ich den Faden auf und setzte eine angedachten Mathestunde um.

Bevor ich dann in eine andere Klasse wechselte, eilte ich noch kurz ins Lehrerzimmer, um nochmal auf den Vertretungsplan zu schauen und tatsächlich, da stand meine Vertretungsstunde. Seltsam. Ich verbrachte eine recht angenehme Stunde in einer vierten Klasse und dann hätte ich normalerweise Pausenaufsicht gehabt, draußen auf dem Spielplatz, aber es regnete. Das bedeutete Regenpause und man muss die Kinder in den Klassen beaufsichtigen. Ich erinnerte mich jedoch nicht mehr, ob man als Aufsicht in der Klasse bleibt, in der man gerade war oder in die Klasse geht, in die man danach geht. Außerdem fiel damit meine vorgezogene kleine Mittagspause buchstäblich ins Wasser. Da ich Dienstags keine Zeit habe eine Pause zu machen, drücke ich mir meist während der Pausenaufsicht was Schnelles zwischen die Zähne. Auf dem Spielplatz ist das Geschehen so übersichtlich, dass das gut geht.  So nicht heute. Eine Kollegin kam, um die Regenpausenaufsicht in der Klasse zu übernehmen und damit konnte ich in meine nächste Klasse laufen. Die Wege sind weit an dieser Schule. 

Dort wurde ich schon erwartet. Ich aß dann noch schnell mein Brot und einen Apfel, obwohl es schon geläutet hatte und startete meine Sachunterrichtsstunde ohne Arbeitsblätter. Ich musste improvisieren, was am Ende ganz passend ausging. Denn ich musste noch die Hausaufgaben aufschreiben lassen. Das hatte die Kollegin vorher nicht geschafft. Und Zeit ist immer knapp. Ich entschwand wieder eilig nach der Stunde, schleppte mein Zeug über den Schulhof wieder ins andere Gebäude und kam in meiner Kunstklasse an, die Dienstags nur in halber Besetzung anwesend ist, da einige Kinder AGs haben. Das ist weniger entspannt, als man denkt, denn mit der halben Klasse kann ich nicht wirklich am Thema weiterarbeiten und muss mir immer Alternativen überlegen. 

Nach dieser Stunde fand ich mich in meiner Lernzeitgruppe ein und begleitete danach noch eine weitere Lernzeit in einer anderen Klasse. 15 Uhr ist dann für mich Schulschluss. 

Gestern bedeutete das, zu Hause eine kleine Pause machen, etwas essen und dann mit allen 4 Kindern zum Impfen zum Kinderarzt. Wir haben einen neuen Kinderarzt hier in 10 minütiger Fahrradentfernung. Alle Kinder brauchten Impfungen. Leider fand ich die Impfpässe nicht und war froh, dass die neue Praxis sich diese neulich erst alle mal kopiert hatte, um zu prüfen, welche Impfungen aufgefrischt oder ergänzt werden müssen.  Aber die Impfpässe hatte ich danach offenbar nicht in die dafür vorgesehene Kiste gelegt. Wahrscheinlich, weil ich wusste, wir bräuchten sie bald schon wieder. Tja.

Wir fuhren also ohne Impfpässe. 

Das Impfen gelang, jedoch waren die Kinder sehr lebendig in der Praxis. Ich musste ein bisschen Lachen. 

Die Großen schickte ich dann schon vor nach Hause. Ich selbst hatte noch eine kleine Überraschungsmission, die einen kurzen Schlenker auf der Route bedurfte. Während dieser Tour schlief die Hummel im Lastenrad ein. 

Als ich zu Hause vorfuhr, standen die großen Kinder zeternd vorm Haus und beklagten, der Mann sei nicht, wie erwartet, zu Hause. Demnach hatte sie niemand herein gelassen.

Alle wieder drin, bekam ich eine mail aus der Schule von der Drittklässlerin, es würde noch der Masernimpfnachweise fehlen. Was mich wundert, denn den haben wir definitiv abgegeben. Nun denn. War offenbar verloren gegangen, ich muss einen Impfnachweis nachreichen. Bisschen blöd, wenn man die Impfpässe verlegt hat. 

Ich sah mich schon beim Kinderarzt vorbeifahren, um eine Kopie von der Kopie des Impfausweises zu machen. Ich wollte nochmal suchen, doch bevor ich das tun konnte, kam ein Anruf rein. Meine Eltern hatten eine ziemlich unerhörte Krankenhausgeschichte zu berichten.

Der Mann tauchte dann ziemlich spät mit Einkäufen wieder auf, war aber sehr genervt, weil er innerorts in eine Art Stau geraten war. Als ich ihn dann noch befragte, ob er an dies und jenes für den „Nikolaus“ gedacht hätte, wurde er etwas ungehalten. Ich war es allerdings auch, da ich mich gezwungen sah, selbst nochmal kurz einkaufen zu fahren. Es war mittlerweile 19.30. Vorher überkam mich aber ein Geistesblitz bezüglich der Impfausweise. Und siehe da. Gut überlegt, nur wieder vergessen. Aber die Impfausweise waren aufgetaucht. Ich konnte der Schule den Impfnachweise sofort zusenden.

Der Mann bereitete schließlich das Abendbrot zu und ich entschwand zum Supermarkt, um final noch völlig übertrieben Nikolauszeug zu kaufen. Keine Ahnung was mich geritten hat.

Ich schmuggelte das Zeug unter meiner Jacke ins Haus und gesellte mich zum Abendbrot. 

Nachdem die Kinder in ihre Schlafgemächer geleitet waren, richtete ich den Nikolausteller, schrieb diesen Text….und mir fiel ein: Ich hatte die Milchbrötchen vergessen, die die Hummel heute mit zur Kita bringen sollte. (Die KiTa hat einmal die Woche gemeinsames Frühstück und jeder bringt etwas mit.) 

Schließlich war ich zu müde um diesen Text noch zu veröffentlichen und der heutige Morgen beschäftigte mich auch ordentlich aus unterschiedlichsten Gründen.

Wenn das bis Weihnachten so rasant weiter geht…..uiuiui.

Eine Antwort auf „Der Tag vor Nikolaus“

Merci für diesen Text. Manchmal frage ich mich nämlich ob nur bei uns so ein Alltags- Wahnsinn herrscht. Nach dem Text fühle ich mich jetzt weniger allein!

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