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Von Seepferdchen und Seelöwen und dem Schwimmkurs

Wer es noch nicht weiß, meine Kinder haben in der Mutter-Kind-Kur schwimmen gelernt! Jedenfalls die beiden Großen und ich bin sehr froh und auch ein bisschen stolz. Sie sind nun im Besitz des neonorangenen Borkumer-Seepferdchenabzeichens. Und Szenen aus DIESEM Schwimmszenario sind Geschichte.

So wirklich in Schwung hinsichtlicher der Seetüchtigkeit der Kinder sind wir nie gekommen. Aus vielen Gründen. Obwohl wir immer wieder Anlauf nahmen.

Der Sohn wollte auch keinen Schimmkurs besuchen, was ich auf Grund der Kosten und auch des Zeitaufwandes ganz ok fand. Stattdessen wollte und sollte ich ihm das Schwimmen beibringen und fand mich dazu mit ihm nach den Sommerferien einmal die Woche im Schwimmbad ein. Das war günstig. Nach der Schule hatten wir zwei Stunden Zeit, bis ich die Mädchen wieder abholen musste.
Weit kamen wir jedoch nicht. Entweder kamen andere Termine oder Krankheiten dazwischen. Aber immerhin konnte der Sohn die Schwimmbewegungen schon mal.

In der Mutter-Kind-Kur gab es nun ein hausinternes Bewegungsbad mit Salzwasser und ein Schwimmlehrer vom DLRG bot einen Schwimmkurs dort an. Sieben Tage täglich eine Stunde. Ich meldete die großen Kinder sofort an und redete sehr fürsprechend auf sie ein.
Der Preis war gut und unschlagbar war auch, dass wir von unsere Etage mit dem Aufzug direkt ins Schwimmbad fahren konnten. Bequemer geht’s doch nicht!
Das Knöpfchen meldete sodann bei der ersten Schwimmstunde an, sie wolle auch ins Wasser. Der Schwimmlehrer war einverstanden und so konnte ich am nächsten Tag das Knöpfchen auch anmelden und zu Wasser lassen.

Aber soll ich euch was sagen? So ein Schwimmkurs ist ja an Thrill nicht zu überbieten, wenn man gleich drei Bleienten bei den ungelenken Schwimmversuchen beobachtet.

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Was ich aus der Mutter-Kind-Kur mitnehme

Trotz oder obwohl es mit den Kindern öfter mal recht schwierig war und ich auch fern des Alltags dort oben im Norden nicht immer wie im Bilderbuch reagiert habe, hat sich etwas geändert. Die Veränderungen finden sogar vermehrt als positive Nachwirkungen statt.
Mein Körper reagiert nicht mehr mit Stresssymptomen und ich stehe wieder mit beiden Beinen auf dem Boden.

Denn:

Ich fühle mich erfrischt und aufgetankt!
Potz-Blitz, jetzt wird wieder aktiv gehandelt und nicht mehr ermattet nur reagiert! Die kleinen Auftankmomente in den letzten Jahren reichten einfach nicht mehr aus, um mein marodes Akku wieder leistungsfähig zu machen. Ist die Batterie zu alt, muss eine neue her. Da is nix mehr mit Laden. Die letzten Jahre hingen mir zu sehr in den Knochen. Nun habe ich sozusagen eine neue Batterie eingesetzt bekommen. Die gilt es nun zu pflegen.

Eine weitere Wirkung ist, dank der Kur sehe ich einige Dinge nicht nur ganz klar, sondern kann sie auch gezielt angehen. Momente, in denen ich dachte: „So, jetzt muss aber mal wieder ein bisschen Zug in diesen Familienzirkus und dann klappt das auch alles wieder.“, hatte ich immer mal. Aber diese „Selbsterneuerungfähigkeit“ war mir im letzten Jahr komplett abhanden gekommen.

Und jetzt geht es los:

Die Schweine müssen weg.

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Mutter-Kind-Kur mit 3 Kindern auf Borkum- allgemeiner Ablauf

Die Anreise nach Borkum mit Bahn und Fähre habe ich HIER schon beschrieben.

Die ersten Tage der Mutter-Kind Kur

Wir durften entspannt mit recht viel Freizeit ankommen. So konnte man sich in dem Gebäude der Umgebung und den Abläufen erst einmal zurecht finden. Die Betreuung der Kinder startete zwar schon am ersten Tag nach der Ankunft. Jedoch durften wir Mamas Zeit und Ruhe mitbringen, um vor allem die jüngeren Kinder in den Gruppen einzugewöhnen. Man konnte sie dann auch erstmal nur für kurze Abschnitte dort lassen. Das fand ich sehr angenehm und das nahm mir persönlich den Druck. Ich wusste nicht so recht, ob die Kinder sich schnell wohl fühlen würden.
Auf die Weise klappte es aber fast mit allen Kindern problemlos. Was ja nicht unwichtig ist, wenn man nur 3 Wochen Zeit hat.

Die wenigen Termine der ersten Tage verschafften uns Müttern zudem ein wenig Leerlauf, so dass eine Art Langeweile bei manchen einsetzte. Das Gefühl: Die Kinder sind ganz zufrieden in der Betreuung und ich habe nun eine Stunde Zeit für…..ja was denn? Fernsehen? Spazieren? Schlafen? Lesen? Schreiben? Träumen? ohne Haushaltskram, der liegen bleibt und wegen dem man ein schlechtes Gewissen hat… Das ist ein grandioses Gefühl!

Recht schnell hatten alle eine erste Untersuchung beim Arzt und ein Gespräch bei der Psychologin oder der Heilpädagogin. Beim Arzt fand ich es eher erheiternd und mit väterlichem Wohlwollen riet er neben sportlichen Aktivitäten, sich mal verwöhnen zu lassen. Innerlich atmete ich auf und dachte: Ja, drei Wochen raus aus dem üblichen Alltag! Danke!
Bei der Psychologin betrat ich das gemütliche Besprechungszimmer und starrte auf die bereit stehende Taschentücherbox auf dem Tisch. Als die durchaus nette und sehr ruhige Psychologin mich ansprach, brach ich in Tränen aus und sagte: „Sehen sie, DAS genau ist mein Zustand derzeit.“ (Jetzt wo ich es aufschreibe, muss ich furchtbar darüber lachen.) Und sehr wahrscheinlich sieht das fast immer so aus beim Erstgespräch. 😀 Also bediente ich mich ungeniert an den Taschentüchern und wir klopften grob meine Schwerpunkte ab.
(Aus diesen ersten Gesprächen wurden dann auch die Kurse der Therapiepläne zusammengestellt.)

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Kriterien für eine erfolgreiche Mutter-Kind-Kur

Die Mutter-Kind-Kur ist vorbei. Wir sind wieder zu Hause. Und ich habe viel zu erzählen.

Das Wichtigste zuerst: Für mich persönlich war die Kur ein großer Erfolg.

Der Erfolg einer Mutter-Kind-Kur hängt von einigen Kriterien ab.

Das Kurhaus und der Kurort

Mein Tipp: Zuerst eine Beratungsstelle kontaktieren!
Es gibt diverse Beratungsstellen (einfach mal die Suchmaschine bemühen.) bei denen man sich einen Überblick über die Häuser und Orte, als auch die angebotenen Therapien verschaffen kann. Das muss als erstes passen. Meistens kann man über die Beratungsstellen auch einen Termin im gewünschten Haus am gewünschten Ort zur passenden Zeit machen und dann erst sämtliche Unterlagen zusammen tragen. Die Beratungsstellen helfen bei Fragen weiter und geben wertvolle Tipps zum Ausfüllen der Formulare.

Mir persönlich war zum Beispiel wichtig, dass ich ans Meer fahre und nicht in die Berge. Die Jahreszeit war mir egal. Mein zweites Kriterium war der passende Zeitraum. Ich wollte alle drei Kinder mitnehmen, aber nicht dann los fahren, wenn gerade erst die Schule und der Kindergarten neu gestartet wäre oder zu viel Schule ausfiele. Demnach reservierte ich für uns einen Platz auf Borkum über Silvester.

Dann ist noch wichtig, ob man sich generell im Gebäude wohl fühlt. Da spielt ein bisschen Glück sicherlich eine Rolle. Wenn man ein zentral gelegenes Zimmer und laute Nachbarn hat, kann die Nachtruhe leiden und damit sinkt auch die gute Laune.
Wir hatten tatsächlich riesiges Glück. Ein Zimmer am Ende des Flures, nochmal abgetrennt vom restlichen Flur durch eine Feuerschutztür und das Zimmer war riesig. Es waren eigentlich zwei Räume. Ein Kinderzimmer mit 2 Hochbetten und ein Raum mit einem Tisch, Stühlen und einem Bett für mich. Natürlich gab es auch Schränke. Alles war neu renoviert und angenehm gestaltet.

 

Kur und Kinder

Tipp: Eine Mutter-Kind-Kur würde ich generell nur empfehlen, wenn die jüngsten Kinder mindestens 3 Jahre alt sind. Wenn man mit kleineren Kinder fährt, empfiehlt es sich eine Begleitperson mitzunehmen. Das gilt ebenfalls, wenn man mit mehreren kleinen Kindern zur Kur fährt. Ansonsten wird es anstrengend.

Meine Jüngste wird bald 4 Jahre. Das ging schon ganz gut. Ich bin nun auch gewohnt den Kinderzirkus alleine zu managen, deshalb war das in der Kur für mich keine Umstellung. Dennoch gab es ziemlich anstrengende Momente. (Die hätte es zu Hause aber auch gegeben. Daran ändert ja ein Ortswechsel nichts.)
Wichtig ist auch, ob die Betreuung vor Ort gut klappt. Man hat ja nur 3 Wochen Zeit, was vor allem für die kleineren Kinder eine ziemliche Aufgabe ist. Neue Erzieherinnen, neue Kinder, neue Umgebung, neue Abläufe. Auch damit hatten wir großes Glück!

Immer wieder kommt es vor, dass die Kinder krank werden. Darauf sollte man gefasst sein.
Bei unserem Durchgang kursierte eine Erkältungsrunde, die bei einigen auch mit sehr hohem Fieber einherging. Meine Kinder wurden von Schlimmeren verschont und waren einfach „nur“ erkältet.

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Mutter-Kind-Kur: Die Anreise

Die Kur ist fast rum. Da verrate ich schon mal wo wir aktuell noch sind. Auf Borkum nämlich. (Ich hab’s die ganze Zeit nicht gesagt, weil ich unvoreingenommen ohne Erfahrungsberichte von anderen sein wollte.) Ich bin dezent nervös wegen der Heimreise. Nicht, dass ich mir das Unterfangen mit drei Kindern nicht zutraue. Hin hat es ja auch geklappt. Aber es ist dennoch anstrengend und ich habe noch die Anreise im Kopf. Denn wer schon mal nach Borkum gereist ist, der weiß um die Strecke, die sich ziehen kann. Zurück wird es tatsächlich länger dauern als hin, weil wir die normale Fähre nehmen müssen und die fährt gut 2 Stunden oder bei schlechtem Wetter und unter Einfluss der Gezeiten auch mal 2,5 Stunden. Umsteigen müssen wir zurück auch einmal mehr als hin und haben einen lästigen Aufenthalt.

Die Anreise

Obwohl der Zeitplan sensationell pünktlich aufging, war es ein strapaziöser Ritt. Empfand ich jedenfalls in meiner Verfassung so. Ich war müde und hätte problemlos im Zug schlafen können.

Die Kinder, allen voran der Sohn, war schon Tage vorher komplett aufgeregt und in Sorge, wir könnten einen Zug verpassen, die Fähre verpassen, einer könne verloren gehen oder unter den Zug kommen. Er wollte aus diesen Gründen kurzfristig auch nicht mit.

Aus Gründen schickte ich das Gepäck nicht voraus und packte zweimal um. Am Ende hatte ich zwei dicke Koffer, ein Bordcase und jeder einen normalen Rucksack voll. Ich finde für 4 Personen bei einer Winterreise war das überschaubar.
Einige Familienangehörigen hatten Sorge, ob ich das Gepäck und die Kinder gehändelt bekäme, die anderen ob ich Sitzplätze reserviert hätte oder ob ich meine Wertsachen gut und sicher verstauen würde. Die skurrilste Sorge war, dass jemand unter dem Vorwand mir zu helfen meine Koffer klauen könnte.
Das alles fand ich sehr witzig. Meine einzige Sorge war die Pünktlichkeit der Deutschen Bahn.
Ich bin zu Studentenzeiten sehr viiiiiil Bahn gefahren und durchaus bewandert mit den Gepflogenheiten an Bahnhöfen und in Zügen.

Die Bahn war pünktlich. Allerdings wäre die Deutsche Bahn, ja nicht die Deutsche Bahn, wenn sie nicht noch andere erquickende Überraschungen parat hätte.