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...und was es sonst noch gibt

Meine Gedanken zu #Regretting Motherhood

Ich dachte schon, die Diskussion sei zu ende diskutiert. Aber da kocht sie wieder hoch und meine Gedanken dazu auch.

Ich möchte keiner Mutter abstreiten sagen zu können: Ich habe einen Fehler gemacht. Ich glaube wirklich, dass es Mütter gibt die sagen: „Oh Mist, ich habe mich da leider irgendwie blöderweise falsch entschieden.“ Ja, das ist blöd, vorallem, wenn es sich um ein Lebenwesen, nämlich das eigene Kind handelt.
Ich bestreite auch nicht, dass diese Mütter ihr Kinder dennoch über alles lieben.

Ich möchte nur Eines zu bedenken geben. Und das ist ein Gedanke der hat Gültigkeit für das ganze Leben:
DAS LEBEN IST NICHT PLANBAR!
Nein, ich dulde kein ABER. Es gibt kein Leben bei dem ALLES nach Plan läuft.

Das Leben ist ein Geschenk. Das Leben PASSIERT. Natürlich kann man Pläne schmieden, diese verfolgen, aber früher oder später kommt etwas dazwischen. Schöne Dinge, manchmal schlimme Dinge. Manchmal beides auf einmal.
Man kann dann auf diese „Zwischenfälle“ reagieren, umplanen.
Man hat auf jeden Fall IMMER EINE WAHL! Man kann sich bei schlimmen Dingen in die Lethargie fallen lassen. Man kann Frust entwickeln und sich darin verfangen. Man kann einfach alles hinschmeißen.
Man kann aber auch sagen: ICH NEHME DIE SITUATION SO AN WIE SIE IST UND MACHE DAS BESTE DARAUS!
Niemand sagt, dass das immer einfach ist. Es gibt machmal Rückschläge oder Einschnitte im Leben, da könnte man verzweifeln. Aber wenn man genau hinsieht, so kommt am Ende doch auch wieder etwas Gutes dabei heraus. Man muss sich nur einlassen, zulassen, weiter machen, die Hoffnung nicht aufgeben.
Vor allem muss man mal das riesige Ego beiseite legen, welches heutzutage so verbreitet ist.
Das Leben nach dem „Lust-Prinzip“. Ach Gott, wie beliebig. Das heißt doch auch, man geht allen Unannehmlichkeiten möglichst aus dem Weg, anstatt ihnen mal die Stirn zu weisen. Kann man denn innerlich dann noch wachsen, wenn man immer nur ausweicht?
Und wenn man so damit beschäftigt ist zu bedauern was man „verloren“ hat, dann kann man auch nicht glücklich werden!
Im Jetzt sein. Hier sein. Das ist entscheidend. Was verpasst man denn wirklich, wenn man Kinder hat? Wäre es nicht schlimmer ein Bein zu verlieren? Querschnittsgelähmt zu sein? Das schränkt viel mehr ein. Und auch da hat man die Wahl zwischen dem Rest des Lebens verbittert und unglücklich zu sein, oder etwas NEUES daraus für sich zu schöpfen.

Die Freiheit? Wie sieht die genau aus? Ausschlafen? Ausgehen? Karriere machen? Sport machen? Reisen? Klingt alles gut. Träume ich als Mutter manchmal von. Wenn ich´s aber immer haben kann, ist es dann nicht auch langweilig auf Dauer?

Es kommt ein Lebensabschnitt (und der kommt bei den meisten) da hat man ALLES schon erlebt und schon 1000mal gemacht. Und dann kommt die große Frage: „Und jetzt?“ Dann ist die Kunst etwas zu finden, was einen ausfüllt und glücklich macht. Eine Aufgabe. Ich finde es toll, wenn jemand von vornherein sagt: Kinder sind nichts für mich, aber ich kümmere mich um Tiere. Oder ich lebe allein für die Musik und gehe darin auf. Oder aber ich mache einen Sport der mich glücklich macht und fordert. Nicht jeder hat so etwas. Der muss sich dann etwas suchen. Und manch eine Passion muss durch eine neue ersetzt werden. Manchmal kann ein Sportler seinen Sport auch nicht weiter machen.

Ganz ehrlich: Jeder sollte sich darin üben jeden Tag das Leben so zu nehmen wie es kommt. Mit seinen guten und seinen schlechten Seiten. Es ist machmal schwerer und manchmal einfacher. Aber IMMER machbar. Und schon ist man ein Stück glücklicher.

Und zur Erinnerung: Das Glücksgefühl hält nicht dauerhaft auf einer gleichbleibenden Linie an. Da gibt es kurze Momente vollkommene Glücks und dann so etwas wie Zufriedenheit, die sich ausbreitet und auch bei allen Anstrengungen, die man so durchlaufen muss, anhält.

7 Antworten auf „Meine Gedanken zu #Regretting Motherhood“

Ich weiß grad nicht so genau, ob ich den richtigen Beitrag kommentiere. Wollte etwas zu regretting motherhood sagen:
Ich sehe das ganz ähnlich wie du. Obwohl ich leider auch in gewisser Weise „bereue“, Mutter geworden zu sein (hoffentlich liest meine Tochter, inzwischen 25, das hier nie). Es hat sich einfach heraus gestellt, dass ich mich nicht dazu eigne. Trotzdem – oder gerade deswegen – finde ich es pervers, wie dieses Phänomen neuerdings zu einer Art Lifestyle Trend wird.

Du hast den richtigen Beitrag kommentiert. 🙂 Ich glaube gern, dass sich nicht jeder eignet. Oder man eignet sich wiedererwarten, obwohl man nicht glaubte sich zu eignen. Das Leben hat so einige Überraschungen parat. Entscheidend ist doch, wie man damit umgeht. Und das ist der Punkt. 🙂

Danke für den Beitrag. Heute war so ein Tag, an dem ich trotz sehr süßer Kinder und schöner Zeit mit ihnen dieses tiefe Gefühl vom Vermissen der alten Zeit ohne Kinder hatte. Und bin auf diesen Artikel gestoßen, der sehr heilsam ist und genau das Richtige auf den Punkt bringt. Ja, das Ego ablegen ist wirklich schwer für mich. Mein Leben vor den Kindern war so erfüllt von Unabhängigkeit, Freiheit, Selbstbestimmtheit, beruflicher Perspektiven, dass der nächste Schritt der Familienplanung wie ein Rückschritt wirkt. Ich bin pure Hausfrau, die ich nicht werden wollte aber der Umstände wegen bin. All das kommt zusammen und macht es schwer zu akzeptieren. Ich weiß es ist falsch, es auf das Muttersein zu projizieren. Nach vorne blicken und genießen ist die Lösung, denn wer sogar gesunde Kinder hat, der kann sich einfach glücklich schätzen.

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