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...und was es sonst noch gibt

Blogparade #ichstehzumir

Dani von Glucke und so hat die Parade #ichstehzumir iniziiert. Ein Thema, das jeden auf die ein oder andere Weise betrifft. Es geht um innere und äußere Schönheit.

Was ist das überhaupt?

Was findet man an sich und/oder anderen schön?

Und ist das wichtig?

In den Medien dominieren vermeintlich perfekte Körper, glatte Gesichter, glänzende Haare. Body-Trends kursieren. Mütter diskutieren darüber, wann sie nach einer Geburt wieder in Topform waren oder auch nicht. Was soll denn das? Es gibt sportliche und weniger sportliche Menschen. Der Knochenbau und das Bindegewebe spielen auch eine Rolle und darauf hat man keinen Einfluss. Wenn man eitel ist und es mag in Topform zu sein, vielleicht auch den regelmäßigen Sport für sein generelles Wohlbefinden braucht, dann wird man wahrscheinlich nach der Geburt auch wieder schneller in Form kommen. Das hängt dann auch noch davon ab, wieviel Selbstdisziplin und Lust man hat und ob man familiäre oder andere Unterstützung vorfindet. Denn regelmäßig Sport treiben kann man nicht wirklich mit Säugling. Letztendlich muss das jeder selbst entscheiden und organisieren. Jeder muss sich wohlfühlen und in seinem Tempo wieder in seine alte oder neue Form finden. Vergleiche bringen ohnehin nur etwas unter identischen Bedingungen. Aber hat die jemand? Mal davon abgesehen schlackere ich auch mit den Ohren, wenn Frauen einen Monat nach der Geburt wieder aussehen, als sei nichts gewesen. Andererseits zeigt es auch, dass es unter bestimmen Vorraussetzungen möglich ist.

Mal ganz davon abgesehen: Gibt es Menschen ohne Makel? Manches sieht man nicht so offensichtlich. Ein kleines Geheimnis hat doch jeder, oder nicht?
Und während man sich als Teenager und vielleicht auch noch Twen kritisch im Spiegel betrachtet, übersieht man, wie vollkommen man doch ist.

Ab Ende 20 wurde das bei mir wirklich besser. Und seit ich Mutter bin, bin ich so viel entspannter. Da gibt es übrigens bei Mutter und Söhnchen auch einen ehrlichen Beitrag zu lesen.
Meinen Bauch darf ich zu Vergleichszwecken nicht auspacken. Ich habe wirklich richtig Glück. Und das weiß ich sehr zu schätzen! Mein Bauch ist die beste Stelle an mir. Meine Mama hat mir gutes Bindegewebe vererbt. Jahrelanges intensives Bauchtanzen hat die Bauchmuskeln zudem fit gehalten.
Meine Arme machen da eher komische Sachen. „Huhu-Hellen“ ist bei mir eingezogen. Aber sie sind vor allem muskulös. Früher glaubten einige, ich würde meine Arme trainieren, aber das hab ich nie getan. Und jetzt sind sie gezwungenermaßen seit 5 Jahren im Dauereinsatz und werden dadurch nicht schmächtiger.

Oberarmmuskel und Huhu-Hellen Blog beatrice-confuss

Ich finde das nicht schön. Vielleicht hätte ich aber mit ein bisschen gezieltem Training Chancen beim Bodybuilding. 😎

Mein Busen hat durch die Schwangerschaften am meisten gelitten. Sonderlich üppig war ich nie und nach drei Kindern ist er einfach noch kleiner geworden. Aber hey…dafür hängt er nicht. 😀 Und erholt sich tatsächlich nach und nach ein wenig. Ein BH lohnt sich nicht zu kaufen.
Und mein Hintern hat die fehlende Masse oben herum schon immer ausgeglichen. Ich sag nur oben S und unten L. 😬 Als Teenager fand ich das ganz schlimm. Vor allem, find mal nen Bikini! Die kann man ja oft nur so in einer Größe kaufen. Das passt einfach nicht und ich habe mich immer über dieses Größengefälle geärgert. Vor allem mein Hintern nervte mich. Als mir mit Mitte 20 mal eine andere Frau einen Klaps auf den Hintern gab und sagte: „Geile Kiste“, kam mir das erste Mal der Gedanke, dass man das auch gut finden könnte. Und seit einem Weilchen sind „dicke Kisten“ ja in. Verrückt.

Die paar Fältchen im Gesicht stören mich nicht. Die sehe ich mit Verwunderung. An meine lange spitze Nase habe ich mich auch gewöhnt.

Äußerlich stehe ich persönlich ohnehin nicht auf makellose Schönheit. Überhaupt nicht. Alles was die Perfektion „stört“ gefällt mir enorm gut.

Schon immer fallen mir als erstes die Zähne auf. Schiefe Zähne! Zahnlücken!Verdrehte Zähne, Goldzähne, ausgeschlagene Ecken. Toll! Echt! Ich finde das suuuuper! Versteckt bloß nicht euer Lachen!
Ich mag auch, wenn Menschen zweierlei Augenfarben haben!
Ich mag starke Hände, die nach Arbeit aussehen. Von der Sonne gegerbt, ganz kurze Fingernägel…Hände die Zupacken können. Handwerker/innen-Hände. Toll.
Ich mag muskulöse und sehnige Unterarme und markante Gesichter.
Auch sehr wichtig ist der Geruch. Es gibt Menschen, die kann ich einfach besser riechen als andere.
Ob jemand dick oder dünn ist, ist sehr zweitrangig. Warum darf man sich und andere nicht mögen wie sie sind? Mit allen Unterschieden.
Ein lesenswerter Beitrag dazu ist auch HIER auf dem Blog wasmansonichtsagendarf zu finden.

Was Kleidung angeht bin ich allerdings etwas strenger unterwegs.

Ich finde die Kleidung sollte man ein bisschen den Gegebenheiten anpassen. Ich mag es nicht, wenn ich im südländischen Strandlokal sitze und um mich herum sitzen rotverbrannte schwitzige Leiber nur in Badeshorts oder Bikini. Egal ob dick oder dünn! Der Schweiß perlt auf den Sonnenbrandblasen, man klebt mit den nackten Beinen an den Plastikstühlen auf fremdem Schweiß fest…..nein….I don´t like! Es gibt leichte Strandmode, die luftig kleidet.

Ich finde auch nicht, dass man ungeniert im super knappen Outfit im Urlaub Kirchen besichtigen sollte. Oder sich auf Orientreisen nicht ein bisschen anpasst. Es muss ja niemand Kopftuch tragen. Aber der Minirock mit dem Tanktop muss einfach nicht sein. Gute Figur hin oder her.
Umgekehrt stört es mich, wenn sich jemand so verhüllt, dass ich sein Gesicht nicht mehr sehen kann. Das geht gar nicht. Ich möchte sehen mit wem ich da spreche. Im Orient wie an Karneval übrigens auch!
Ich finde es aber total in Ordnung, wenn muslimische Frauen ein Kopftuch tragen und sich ansonsten eher verhüllen. Was sollte mich daran stören? Solange ich das Gesicht sehen kann…das ist für mich ein wichtiges Kommunikationswerkzeug.

Günstig ist, wenn man seine Vorzüge kennt. Nicht jeder tut sich einen Gefallen alle modischen In-Stücke zu tragen. Bei der Modevielfalt heute möchte ich behaupten, dass es für jeden Typ und jede Figur Wohlfühlkleidung gibt, die zu der jeweiligen Person passt. Auch bezahlbar. Ich meine damit nicht, dass kräftigere Menschen sich ausschließlich in Waller-Waller-Kleidern zeigen dürfen. Der Trick ist einfach ein Kleidungsstück zu finden, dass gut sitzt. Auch wenn es eng ist.
In meinen 25 Jahren Modeerfahrung (Ich hatte ein paar Jobs in der Textilbranche) lernte ich auch, dass es immer wieder Modeströmungen gibt, deren Schnitte mir mal mehr mal weniger gut passen. Da muss ich halt mal ne Saison oder zwei auslassen.

Das Wichtigste im Leben ist aber Humor! Bei mir selbst, wie bei anderen. Es gibt nichts Besseres. Ich lache einfach viel zu gerne. Sich selbst nicht so ernst nehmen hilft enorm.


Was mich an mir stört:
 Zwei Dinge an denen ich immer wieder arbeite.

Die eine Sache ist, dass ich furchtbar nervös werde, wenn der Fokus allein auf mir liegt. Lampenfieber, Prüfungsangst…keine Ahnung was das ist. Sitze ich IN einer Prüfung schaffe ich es kaum mehr noch irgendeine Hirnleistung zu erbringen. Alles läuft ausschließlich zum Erhalt der lebensnotwendigen Körperfunktionen. In großen mir unbekannten Runden bin ich auch sehr schweigsam. Früher war das nicht so schlimm. Mein erstes mündliches Examen hat mich dahingehend sehr unerwartet und heftig aus der Bahn geworfen. Es war so schlimm, dass ich entschied, ich müsse das üben.
Das tat ich dann in weniger zukunftsweisenden Situationen. Ich habe getanzt. Vor Publikum. Das aber auch nur, wenn ich meinem Anspruch von: Das-kann-mal-tatsächlich-mal-vorführen-ohne-das-Publikum-zu-langweilen, genügte. Für Pillepalle hätte sich dieser Lampenfieberwahnsinn nicht gelohnt.
Ich wirke wohl nach außen ruhig und konzentriert und innerlich….ich könnte kotzen. Ehrlich! Ein mega Stress für mich. Es wurde leider auch nicht besser. Als ich das erste Mal schwanger war, hörte ich mit dieser erfolglosen „Selbsttherapie“ auf. Ich wollte meinen Ungeborenen nicht diesen Stresscocktail verpassen.

Und nun kommt der andere Punkt, den ich an mir anstrengend finde. Ich komme mit Komplimenten und Lob schwer zurecht. Bleiben wir beim Beispiel Tanz, das ist schön plakativ.
Kommt ein tosender Applaus für die Gruppe, geht das klar. Das war Teamwork. Der Applaus gilt der Choeografin, den Tänzerinnen…allen. Und man kann sich hinter den anderen verstecken. Also ich tue das dann. 😀
Bekomme ich solo einen tosenden Applaus, freue ich mich natürlich, dass das, was ich mir da ausgedacht und vorgeführt habe, gut angekommen ist. ABER, ich ergreife die Flucht von der Bühne, sobald es irgendwie geht. Am liebsten sofort. Wuaaaaah! Ich kann das nicht aushalten alleine da vorne zu stehen und die Leute applaudieren mir alleine. Man kann sich ja nirgendwo verstecken!!! Hilfe! Da ist es dann wieder. Der Fokus liegt allein auf mir. Geht gar nicht. Ich muss weg! (Zudem weiß ich haargenau an welchen Stellen ich gepatzt habe. Das ärgert mich dann auch noch maßlos.)

Wenn jemand etwas Nettes zu mir sagt, mir ein Kompliment macht oder mich lobt, reagiere ich meist hölzern. Am liebsten würde ich mir dann einen Putzeimer über den Kopf stülpen und warten bis sich mein Puls wieder beruhigt hat. Der virtuelle Austausch ist für mich deshalb auch sehr angenehmm. Wenn mich jemand lobt, ich ein Kompliment bekomme, dann sieht wenigstens niemand wie ich mich verlegen winde.
Ich wünschte, ich könne das souveräner annehmen. Denn es freut mich natürlich auch sehr, etwas Nettes gesagt zu bekommen! Wen nicht?

Daraus folgt, dass ich mich ebenso schwer tue Komplimente zu verteilen. Ich sage ganz oft nichts, obwohl ich einen sehr netten Gedanken habe. Es will mir einfach nicht versiert und locker über die Lippen kommen. Es wirkt schon in meinem Kopf aufgesetzt und holprig. Dann hab ich immer Angst, man glaubt mir nicht. Ich übe aber. Ich übe!

2 Antworten auf „Blogparade #ichstehzumir“

Schön geschrieben. Und das mit den Komplimenten kenne ich auch gut. Und Du hast recht, beim Schreiben ohne den Gesprächspartner vor sich zu haben ist es um ein vielfaches leichter 😊 und dass Du gerne und viel lachst merkt man schon an Deinem Blog-Schreibstil.
Schönen Gruß 🙋

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