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Es könnte so einfach sein seufz

Sommer, Hitze, Mutterschiff

Es ist heiß.

Früher machte mir Hitze nie etwas. Auch schwüle Hitze nicht. Ich fand´s super. Allerdings hing ich auch mehr oder weniger einfach nur so rum. Im Schatten. Im Freibad. Im Meer, um dort wie eine neonweiße Boje zu leuchten. Aber irgendwie war´s für meinen Geschmack immer komfortabel.

Die letzten Tage hätte ich auch wunderbar auf einer Liege im Schatten mit Getränken und stapelweise Lesestoff verbringen können. Zwischendurch ein Nickerchen, ein zufriedenes Seufzen. Ach, wie ist der Sommer schön! Abends ausgehen, im Biergarten sitzen, am Rhein entlang flanieren…Es ließe sich´s leben.

Und die Väter denken, während sie über beruflichen Aufgaben schwitzen: Die Frauen sitzen entspannt im Garten, schenken an sich und die Brut Erfrischungsgetränke aus und reichen kühle Häppchen. Die Kinder planschen friedlich im aufblasbaren Pool. Die Mutter chilled im Schatten. Oder aber gar zwei Mütter treffen sich mit den Kindern und genießen den Sommertag gemeinsam und können auch noch plaudern dabei.

Ahahahahahahahahahahahahahahahahahahaha!
Die Realität
Variation 1:

Ein Beispielhafter Tag im Leben einer Mehrfachmutter an heißen Tagen. Das Plantschbecken steht im Idealfall schon und ist auch schon befüllt. Je nach Altersstruktur der Kinder ist das Becken größer und voller oder eben kleiner und nur pfützenmäßig befüllt. Unseres ist meist von erster Sorte, da wir Erwachsenen einem Bad im „Pool“ nicht abgeneigt sind und gerne wenigstens bis zum Bauch im Wasser und mit ausgestreckten Beinen darin Platz nehmen.
Kinder, also rein ins Wasser. Mama nimmt sich eine halbwegs bequeme Sitzgelegenheit. Den Pool betrete ich selbst nur kurz, um mich an Armen und Beinen einmal zu wässern. Wenn keine Kinder da sind gehe ich auch ganz rein. Es lohnt nicht, sich im Becken auszustrecken, wenn die Kinder zugegen sind. Man muss ständig aufstehen und ins Haus laufen. Das ständige Abtrocknen, damit man das Haus nicht mit tropfenden Badesachen flutet nervt. Also setzt man sich auf eine Sitzgelegenheit. Aber bloß nicht zu bequem. Es darf nicht wirklich gemütlich werden und man darf nicht einnicken. Die Jüngste muss noch ein wenig bewacht werden, damit sie im heimischen Gartengewässer nicht ertrinkt. Und dann springt man alle paar Minuten auf, weil eines der Kinder auf Toilette muss. Entweder muss man mit und assentieren. Oder man muss hinterher rennen, weil ein Kind tropfnass einfach ins Haus gerannt ist und im Haus Wasserpfützen trocken gelegt werden müssen. Ganz davon abgesehen, dass man alle 5 Minuten Getränke und Essen herbei schaffen muss. Dabei holt man für jeden Schritt die Jüngste aus dem Becken, damit sie nicht, während man drinnen zu tun hat, unbemerkt absäuft.
Dann muss man die Kinder irgendwann aus dem Wasser zitieren, weil sie blaue Lippen haben. Das diskutiert man zuvor aber ausgiebig. Wenn die Kinder dann raus sind, verlangt der Sohn vehement nach einer Decke, weil im kalt ist!  Und dann hängt man ständig nasse Handtücher und Badesachen auf Wäscheleinen oder über Stühle. Im Schatten gemütlich sitzen is nicht. Und den Kaffee kriegt man selbst kalt nicht getrunken.
Abends kramt man das ganze Zeug im Garten halbwegs zusammen, cremt die aufgeweichten Kinder ein und verfrachtet sie ins Bett.

Variation 2:

Zwei Mütter und 5 Kinder. Die Kinder treffen aufeinander und fangen an zu essen. Alles was so da ist. Man kommt nicht hinterher mit nachreichen, so schaufeln sich, jedenfalls meine Kinder, alles Essbare in den Bauch. Wenn man Glück hat, sind sie irgendwann satt und essen ihr auch noch verlangtes Eis nicht auf. Da isst Mama dann schon mal drei Eis. Bloß nix umkommen lassen. 😁
Ist das große Fressen vorbei, verdingen die Kinder sich im Garten. Die Jüngsten laufen in der Regel ohne Windel und wenn der Erste anfängt seine Verdauung leider an ungünstigen Stellen im Garten (immerhin nicht drinnen) zu verrichten, beginnt das große Saubermachen. Man entfernt Verschmutzungen aller Art, reinigt das Kind und kann dann nahtlos weiter machen. Reih um müssen dann alle Kinder zur Toilette, um den kurz zuvor verdrücken Nahrungsmengen Platz zu machen.
Also rennt man als Mutter zwischen Garten und Toiletten und Mülltonnen und Putzzeug und Kindern hin und her. Sitzen? Plaudern? Erfrischungsgetränke genießen?

Ahahahahahahahahahahah!

Abends möchte ich eigentlich sofort mit umfallen beim Zu bettbringen, weil man bei der ganzen Hitze nicht einmal in Ruhe gesessen hat, geschweige denn sich selbst ausgiebig abkühlen konnte.

Aber es geht auch anders.

Selbst mich eher wasserscheues Wesen treibt es derzeit ins kühle Nass. Das heißt, die 30 Grad Marke ist deutlich überschritten. Also waren wir jetzt tatsächlich nochmal im Schwimmbad. Ganz spontan.

Da haben wir uns drei Stunden dauereingeweicht. Ein heißer Tag lässt sich viel besser überstehen, wenn man einen Teil davon defnitv dauergekühlt unterwegs war.

Jedoch ist es  lediglich die Abkühlung, die man hat. Worte wie gemütlich und entspannen muss man streichen.
Zunächst einmal klebten alle drei Kinder an mir im Wasser und blockierten mir jedweden Sichtbereich mit ihren Schwimmflügeln. Praktisch war, durch die 3 Paar Schwimmflügel hatten wir zusammen so viel Auftrieb, dass ich nicht viel machen musste. Ich dümpelte mit Kindern behangen durch das Becken. Der Herr Papa prägte dabei die Neudeutung des Begriffs Mutterschiff.
Jedoch lösten sich die Kinder diesmal schneller aus der Komplettumklammerung, als neulich. Die Kinder sprangen voller Elan vom Beckenrand in unsere Arme und die Großen wagten sich später sogar mit mir auf die Wasserrutsche.
Ich fand es nicht so einfach unsere Schwimmnovizen  über Wasser zu halten, wenn man aus der Rutsche geschossen kommt. Untertauchen finden sie nämlich gar nicht gut. Das muss noch geübt werden mit dem Tauchen. Das Sirenchen wollte zudem nur langsam Rutschen. Ich musste beide Hände gegen die Wand der Wasserrutsche stämmen, damit wir halbwegs kontrolliert unten ankamen. Und am Ziel, war ich immer diejenige die untertauchte und ein vergnügtes Kind über Wasser hielt, während der Mann die anderen beiden Kinder bewachte.

Wasserrutsche Blog beatrice-confuss
Auf´s Klo musste auch immer mal wieder jemand. Da ist man froh, dass man nicht alleine mit drei Kindern unterwegs ist. Nichtschwimmer bedürfen ja einer ständigen Überwachung.
Die Kinder wollten garnicht mehr raus aus dem Wasser, aber irgendwann mussten wir.
Das Duschen war wieder ein besonderes Vergnügen. Das Sirenchen machte ihrem Namen alle Ehre und gab Knallgas. Das ist in so einer Schwimmbaddusche ein wunderbares Erlebnis. Es schallte quasi bis auf die Straße. Ich bin nicht sicher, ob es in meinem Ohr knackt und gluckert, weil ich da Wasser drin hab, oder weil es einen Schaden vom Sirenen-Geschrei genommen hat. Das Knöpfen wurde auch störrisch. Unter erschwerten Bedingungen (Mensch, so glitschig nasse Kinder kann man einfach nicht gut halten) duschte ich die Mädchen notdürftig ab und winkte nun zwei schreiende Mädchen in die Mama-Kind-Sammelkabine. Das Sirenchen schrie weiter. Der Herr Papa konnte uns so aber genau lokalisieren. Ich hatte noch sein Handtuch in der großen Badetasche. In der Mama-Kind-Sammelkabine waren zum Glück noch ein paar andere Frauen mit Kindern. So verebbte das Schreien vom Sirenchen nach und nach. Das Knöpfchen saß in ein Handtuch gewickelt auf der Wickelablage und starrte fasziniert die anderen Leute an, während ich so schnell wie mir möglich abtrocknete, eincremte und anzog. (Ich war schon immer die letzte beim Umziehen nach dem Schwimmen. Ich hasse diese nassen klebenden Klamotten, die sich weder an-noch ausziehen lassen.)

Tja, und so kamen wir alle 5 doch etwas erschöpft und ziemlich hungrig aus dem Schwimmbad. Aber dafür wohl temperiert und glücklich. Die restlichen Stunden des Tages waren so erträglich.

Jetzt grüßt das müde Mutterschiff. Chillen bei Hitze is nicht mit Kindern.

2 Antworten auf „Sommer, Hitze, Mutterschiff“

Oh du bist zu bewundern, für uns ist es schon eine riesige Sache mit zwei Kindern ins Schwimmbad zu gehen. Im Schwimmbad angekommen, Badesachen anziehen, Schwimmflügel anziehen und aufblasen, dann möchte das einte Kind in dieses Schwimmbecken, das andere Kind möchte lieber in das Andere. Kaum ist man im Wasser möchten Kinder auf den Spielplatz, also zurück zum Badetuch, Luft aus den Schwimmflügel raus und ausziehen, dann wollen sie wieder ins Wassr also Schwimmflügel wieder anziehen und wieder aufpusten und das den ganzen Tag…

Wie machst du das mit den Schwimmflügel bei deinen drei Kindern? Wie benutzen die Flipper SwimSafe, sind die normalen orangen die du benutzt besser?

Lg Christiana

Haha. Das mit dem von dir geschilderten Szenario war bei uns so ähnlich im Sommerurlaub am Strand. Ich hätte so gern mal entspannt irgendwo gesessen. Aber es war ein Gerenne den ganzen Tag lang. 😀
Im Schwimmbad sind meine drei noch in der „Schockstarre“. Es ist noch so neu und ungewohnt….mal sehen wie lange.
Wir haben tatsächlich so ganz stink normale Puste-Schwimmflügel. Wie ich sie aus meiner Kindheit kenne. Ich war allerdings auch überrascht was es alles an Neuheiten gibt. Schon allein die Auswahl führte dazu, dass ich das Altbewährte nahm. Wir sind damit zufrieden. Die kann kam auch aufgeputzte gut an und ausziehen. Und mit der Größe 0 sind alle drei Kinder gut versorgt. Ich bin jedenfalls zufrieden und die Kinder haben sich auch nicht beklagt. 🙂 LG

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