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Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Familienalltag

Nachhaltigkeit im Familienalltag-(unbezahlte Werbung)

Zero Waste- Für die einen sind wir Anfänger, für die anderen schon totale Ökos

Ich hab’s ja schon ein paar Mal erwähnt, statt ohnmächtig vor dem Problemen dieses Planeten zu stehen, möchte ich etwas tun. In meinem/unseren Rahmen hier machen wir sogar schon lange hier und da etwas. Und weil es durchaus noch viel Potential gibt, war ich vor wenigen Tagen auf einem Vortrag zum Thema Zero Waste.

Für alle, die diesen Begriff nicht kennen: Bei Zero Waste geht es darum Müll zu vermeiden und weniger Ressourcen zu verschwenden.

Wer Zero Waste wirklich konsequent betreibt, produziert kaum noch Müll.

Ich finde das sehr bewundernswert und lauschte gespannt der Referentin. Leute die im Thema sind, werden ihren Namen kennen. Olga Witt schreibt einen Blog zum Thema  Zero Waste Lifestyle          , betreibt den Unverpacktladen in Köln, Tante Olga,  zu dem auch ein Online Shop gehört. Nebenher schreibt sie auch noch Bücher. (Links am Ende des Beitrags)

Ich muss sagen, es beeindruckt mich, wenn Menschen aus Überzeugung und mit Herzblut für eine Sache stehen und sich einsetzen. 

Olga Witt sagte selbst, es sei ein Weg in kleinen Schritten gewesen, in dem sie sich immer weiter ihrem jetzigen Zero Waste Lifestyle angenähert hat.

Komplette Müllvermeidung bedeutet eine große Umstellung. Man muss anders einkaufen, anders planen und verzichtet „freiwillig“ auf ein paar Dinge. Man setzt neue Prioritäten und gewöhnt sich um.

Ich muss gestehen, ich möchte auf manche Dinge nicht verzichten, wie vielleicht viele andere auch. Dennoch kann man etwas tun. Wenn die meisten Menschen wenigstens ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit entwickeln und dann überlegter konsumieren, ist auch etwas gewonnen.

Ich möchte nach und nach  Ideen von Olga aufgreifen und versuchen umzusetzen. Einiges kann ich allerdings nur für mich selbst entscheiden. Denn weder meinem Mann, noch meinen Kindern kann ich in allem Vorschriften machen. Das ginge nach hinten los.

Möglicherweise kann ich sie und andere Menschen aber noch inspirieren und sogar anstecken. 😉

 

Zero Waste in der Umsetzung

Olga Witt sprach von 6 Pfeilern, um sich einem müllfreien Leben zu nähern.

reduce, (reduzieren)

reuse (wieder verwenden)

recycle 

refuse (ablehnen)

rethink (überdenken)

relax 

(Ein Großteil des Mülls in unserer Gesellschaft entsteht übrigens durch Konsumgüter wie Kleidung, Möbel, Technik etc. Ich dachte tatsächlich immer, es sei der Haushaltsmüll des Alltags, der den größten Teil ausmacht. Aber nein.)

Was die „großen“ Konsumgüter  angeht, stehen wir als Familie ganz gut da.

Wir fühlen uns ziemlich bedürfnislos und mögen es sehr individuell. Somit konsumieren wir tatsächlich selten und wenige große Güter neu. 

Unsere Möbel sind überwiegend gebraucht übernommen, vom Sperrmüll, aus dem Gebrauchtwarenhaus und selbst gebaut. Neue Möbel sind neutral und robust gewählt und können durch farbige Wände und Dekoration in ein neues Bild gebracht werden. Ausrangierte Möbel, die aber noch völlig in Ordnung sind, werden weiter gegeben oder verkauft.

Auch in der Innenraumgestaltung sind wir ganz gut. Die meisten Wände bestehen aus Kalkputz und Kalkfarbe. Das Dach ist mit Hanf gedämmt und der Boden aus geöltem Holz aus dem Naturbaustoffladen mit FSC-Zertifikat.

Kleidung kaufen wir oft Second Hand und neu,  bewusst ausgesucht  und zum dauerhaften Einsatz angelegt. Ich persönlich profitiere noch von einem einst in kinderlosen Tagen gut gefüllten Kleiderschrank. Ich sammele Kleidung und viele Teile sind über 20 Jahre alt. Ich bringe auch Kleider zum Schneider, zum wieder Herstellen oder Neuanpassen und flicke Kleidung auch selbst.

Ausrangierte Kleidung kommt in Sammelkontainer oder ich gebe sie beim Sekondhand laden ab. Was fleckig und löchrig ist, schaue ich durch und hebe diese als Putzlappen oder Bastelmateriel auf.  Beispiele sind die Steckenpferde   und die Puppe . Was gar nicht mehr geht, landet natürlich auch im Müll. 

Elektrogeräte werden pfleglich behandelt und so lange genutzt, bis sie nicht mehr können. Viele Dinge halten länger, als mir lieb ist. Mein erstes und bis jetzt einziges Smartphone gibt sich gerade Mühe mir die Anschaffung eines neuen Gerätes zu erleichern. Es kommt einfach in der Geschwindigkeit nicht mehr mit und hängt sich mittlerweile ständig auf.  Ich lernte kürzlich, dass es ein fair phone gibt. Wen das interessiert: https://www.fairphone.com

Deko rund ums Haus mache ich überwiegend selbst aus dem was so da ist. Was nicht bedeutet, dass ich dem ein oder anderen Nichtsnützelchen nicht doch mal erliege. 😉

 

Und ich kaufe sehr gerne Dinge aus Naturmaterialien. Also Handbürsten, Haarbürsten, Wäscheklammern und Co.

 

Haushaltsmüll- was wir schon tun und noch tun können

Speisen, die ich irgendwo mit bringe, packe ich immer in Frischhaltedosen. (Nein, ich schmeiße meine intakten Kunststoffdosen nicht weg und ersetze sie durch Edelstahl. Das mache ich dann, wenn die Kunsttsoffdosen irgendwann kaputt sind.)

Alufolie zum Abdecken ist ein absolutes NO-GO. Benutze ich schon lange gar nicht mehr. Der Mann nutzt es gelegentlich zum Kochen bestimmter Dinge. 

 Speisen in Schüsseln decke ich mit Tellern ab und kann so auch noch etwas auf die Schüssel stapeln. Und wenn es gar nicht anders geht, nutze ich Frischhaltefolie. Die ist weniger schlimm als Alufolie.

Aber da wünsche ich mir zu Weihnachten einfach mal einen Vorrat an Bienenwachstüchern vor allem in großen Formaten. Die kann man immer wieder verwenden und ich finde die dazu auch noch sehr hübsch. 

Das Einkaufstütendebakel braucht hier wohl noch viel Geduld und Spucke von mir. Der Mann kauft ziemlich oft neue, allerdings von den recycelten Mehrwegtaschen. Aber davon haben wir mehr als genug und ich kann nichts anderes tun, als sie ihm immer wieder ins Auto werfen, in der Hoffnung, dass er sie auch mit zum Einkaufen nimmt, anstatt eine neue zu kaufen. Ich selbst,  fahre ja aus Überzeugung mit dem Lastenfahrrad zum Einkaufen und habe Tüten dabei. 

Bei Putzmitteln stehen wir im Durchschnitt ganz ok da.

Für den geölten Holzboden nehme ich Omas alte rückfettende Kernseife und Hobel mir ein paar Splitter vom Seifenstück ins Putzwasser.

Für ein bisschen Duft streue ich manchmal frisch geernteten oder getrockneten Lavendel auf den Fußboden. Man läuft darüber und der Duft verteilt sich. Dem Holzboden macht das nichts. Angeblich wirkt das sogar desinfizierend. Und wenn man die trockenen Reste aufsaugt, duftet der Staubsauger bei jedem Saugen wunderbar. Ganz ohne künstliche Duftstoffe, die ich eh nicht mag. (Es hält angeblich auch Spinnen fern. ;-))

Die Tabs funktionieren super!

Ansonsten gibt es einen Bio-Allzweckreiniger, einen Bio- WC-Reiniger, Bio-Spülmittel, Bio-Spülmaschinentabs (die übrigens besser funktionieren, als die üblen Chemiekeulen). Alles aus dem Drogerie Markt. Aber mehr ist nicht im Einsatz.  

Ich werde aber, sobald neues Putzmittel gebraucht wird, bei Tante Olga vorfahren und einen Versuch mit Selbsthergestellten Putzmitteln versuchen.

Was Waschmittel angeht….ich weiß nicht. Wir benutzen ökologisch vertretbares Waschpulver und das auch nicht in rauen Mengen. Waschnüsse habe ich mal ausprobiert, aber die haben mich nicht überzeugt. Ich versuche nochmal von Olga inspirierte Alternativen.

Für die Körperhygiene werde ich  Haarwaschseife ausprobieren.

Für den Körper haben wir auch Seifenstücke da. Aber die Kinder zermatschen und zerbröseln die Seifenstücke immer so und am Ende bleibt eine unappetitliche Matsche übrig. Deshalb haben wir auch Seifenspender mit mildem Waschzeug und ohne Duftstoffe und ph neutral. Wir haben alle empfindliche Haut. Ich glaube da ist auch kein Mikroplastik drin.

Wattestäbchen gibt es Platikfrei aus recyceltem Papier in der gängigen Drogerie und die funktionieren tadelos. 

Zahnputztabletten oder Zahnputzpulver wären Alternativen für Zahnpasta. Das teste ich mal. Gibt’s garantiert auch bei Olga (auch online!)

Ich selbst putze mir nun schon seit einiger Zeit die Zähne mit einer kompostierbaren Bambuszahnbürste. Die gibts übrigens auch im Drogerie Markt. 😉 Und ich bin sehr zufrieden damit. Die Kinder fahren leider weiterhin auf die bunten Plastikzahnbürsten ab. Naja.

Was Kosmetik angeht, da will ich auf bestimmte Dinge nicht verzichten. Das Bisschen, was ich nutze ist überwiegend auch aus der Naturkosmetikserie und hält  bei mir sehr lange. Das kann ich für mich vertreten.

Die nächste Anschaffung statt Einwegrasierer wird ein Rasierhobel sein.

Was ich übrigens sehr lieb gewonnen habe, und das nicht mal um Müll zu vermeiden, ist eine Menstruationstasse! Ich habe ein bisschen ausprobiert und nun ein für mich passendes Exemplar gefunden. Latessa, heißt das gute Stück und ich möchte nichts anderes mehr nutzen. Mega angenehm. Ihr dürft mich dazu gerne befragen.

 

Biomüll landet auf dem Kompost.

Plastik in der gelben Tonne. Wobei dieser Part wirklich frustrierend ist, weil nur 10% bis 15% des Plastikmülls wirklich recycelt wird. Der Rest wird mit dem Restmüll verbrannt. Da gehen also sehr viele überflüssig eingesetzte Rohstoffe verloren und führen zu einem großen CO2 Ausstoß. Da hilft nur möglichst unverpackt einzukaufen. Aber mach das mal im normalen Supermarkt.

Ich versuche in meinem bisherigen Gewohnheiten möglichst unverpacktes Obst und Gemüse einzukaufen. Da muss ich mich mal umgewöhnen und andere Einkaufswege in den Alltag einbauen. Nudeln, Müsli und Co….da ist es ist hier wie es ist. Ich kaufe es verpackt. Noch. 😉

Allerdings möchte ich mir Stoffbeutel oder Säckchen besorgen oder nähen für Brot und Gemüse. Ich habe gesehen, die gibt es auch für kleines Geld in Olgas onlineshop. Ich hörte nämlich von einigen Leuten, dass Brotkaufen problemlos mit mitgebrachten Behältnissen geht. Je kleiner ein Laden, je problemloser. Auf dem Markt kann man z.B. auch Wurst und Käse in die eigene Frischhaltedose füllen lassen. Das geht im Supermarkt meist nicht.

 

Andere kleine Dinge im Alltag die wir nutzen um etwas nachhaltiger zu leben:

Toilettenpapier, Küchenrolle und Taschentücher sparsam verwenden und immer aus recycelten Material einkaufen. Der Umweltengel für 100% recycleltes Papier muss drauf sein.

Taschentücher kaufe ich zudem immer in einer großen Spenderschachtel, das spart die ganzen einzelnen Plastikverpackungen und kann auch noch ganz ansehnlich kaschiert werden.

 

 

 

Ein „Keine Werbung“- Aufkleber am Briefkasten. So landet nur noch personalisierte Werbung bei uns. Die muss man dann leider schriftlich abbestellen.

 

Kaffee kaufen wir als ganze Bohnen fair trade und Bio in einer großen Packung. Die Bohnen malen wir selbst. Kein Filterpapier, keine Alutabs, weniger Verpackungsmüll und weniger Ressourcenverschwendung.

Coffee to go oder andere Getränke mache ich mir selbst zu Hause in ein wiederverwendbares Gefäß. Ich hörte der ein oder andere Laden füllt auch offene Getränke in mitgebrachte Gefäße.

Proviant für unterwegs kommt in Frischhaltedosen oder ich verwende bisher übrig gebliebene Brottüten dafür. So werden sie wenigstens mehrmals genutzt.

Eis hole ich zunehmend gerne an der Eisdiele und dann in der Waffel. Die kleine Papierserviette dazu finde ich ok, weil die Kinder eh meist kleckern und ich dann ohnehin ein Taschentuch bemühen würde. Eis kann man ansonsten auch in wiederverwendbaren Formen selbst machen. (Natürlich haben wir dennoch immer auch mal verpacktes Eis aus dem Supermarkt. Aber immer seltener und dann auch gerne eine Großpackung zum Selbstportionieren.)

 

Beim Einkaufen versuche ich Produkte mit Palmöl und Produkte von der Firma die mit N anfängt und mit stle aufhört zu meiden. Aus Gründen.  Nicht immer gelingt es, diese Firma zu umgehen.

Obst und Gemüse kaufe ich bevorzugt Bio oder wenigstens regional. Aber zu 90% saisonal. Erdbeeren außerhalb der Saison gibt es z.B. bei uns nicht.

Eier kaufe ich ausschließlich Bio und mit Stempeln die mit 0-DE beginnen.

Fleisch und Milchprodukte kaufe ich auch ausschließlich Bio. 

Der nächste Schritt wäre Demeter Produkte zu kaufen.


Die Liste an Dingen, die man sonst noch tun kann ist sehr lang. Mir fallen jetzt auch noch einige Sachen ein. z.B. Tee nicht als einzelverpackte Teebeutel und Schokolade nur als Ganzes und nicht als einzelverpackte Schokoriegel kaufen. etc. Nagelt mich bitte nicht fest, wenn ihr mich auf Abwegen erwischt.

Und was für mich passt, muss für andere nicht passen. Allerdings bieten die Internetseiten rund um Zero Waste genug Anregungen und da findet sicherlich jeder irgendetwas womit er etwas nachhaltiger leben kann. 

Schaut mal auf den Seiten vorbei. Es gibt wirklich erschlagend viele Möglichkeiten! Auch was Recycling angeht. Vom Zigarettenstummel, über Kronenkorken bis hin zu Korken wird alles zum Recyceln gesammelt.

https://zerowasteladen.de

http://www.zerowastelifestyle.de

http://www.tante-olga.de

 

 

9 Antworten auf „Nachhaltigkeit im Familienalltag-(unbezahlte Werbung)“

Super, was ihr alles macht!
Als ich von Alufolie/Frischhaltefolie las, dachte ich gleich an das Bienenwachspapier! 🙂 Ich habe mir letztens welche bestellt und finde sie super!
Baumwollsäckchen habe ich auch schon mal selber genäht und nie Probleme damit gehabt. Ich bin nur mal gefragt worden, ob das in Ordnung ist, wenn das Säckchen mitgewogen wird. Das wiegt ja kaum mehr als so eine olle Plastiktüte.
Zur Menstruationstasse hätte ich tatsächlich mal eine Frage. Und zwar habe ich nach den Geburten meiner Kinder das Problem, dass bei mir vom Niesen gern mal die Tampons verrutschen. Ich mache mir Sorgen, dass das mit einer Tasse auch passieren könnte und … es etwas ekelhaft werden könnte.

LG, Anke

Liebe Anke,

die Menstruationstasse sitzt deutlich besser als ein Tampon. Man muss nur die richtige Form und Größe finden und ein bisschen Übung mit dem richtigen Einsetzten haben. Das hat man aber schnell raus. Dann sitzt die Menstruationstasse zuverlässig und dicht (es sei denn man hat eine sehr starke Menstruation und sie läuft über.) Sie saugt sich vor dem Gebärmutterhals fest.

🙂

LG

Lange her, dass das Thema kam, aber… tätärätäää: ich habe mir tatsächlich eine Tasse gekauft und benutze sie und ich bin absolut begeistert! Das ist so viel bequemer als Tampons und/oder Binden… und ja, Du hattest recht, sie sitzt auch viel besser und verrutscht eben nicht beim Niesen.
Auf öffentlichen Toiletten bzw. allgemein in Toiletten, wo nicht auch ein Waschbecken im gleichen Raum ist, würde ich zwar nicht ausspülen und wieder einführen wollen, aber das Gleiche gilt auch für Tampons. Und ich bin immer wieder erstaunt, wie viel Müll man damit spart. Und Geld. Die hat sich schon längst rentiert, die gute Menstruationstasse. 🙂

Liebe Grüße!

Viele tolle Ideen.
Jeden Tag ein bisschen besser.
Brot packe ich einfach in meinen ollen Jutebeutel.
Wir greifen noch auf Stofftaschentücher zurück. Vielleicht eine Idee zumindest für Zuhause.

Liebe Sarah,

Stofftaschentücher sind auf jeden Fall auch eine super Sache. Vielleicht hat meine Oma sogar noch welche. 😀 Früher hatte sie welche. Mit Spitze umhäkelt.

LG

Ich danke Ihnen für den interessanten Artikel. Nachhaltigkeit ist wirklich wichtig. Da sollte jeder etwas dazu beitragen.
Mit besten Grüßen
Berna

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