Ich kann bisher keine Eifersucht feststellen.
Diese drei Kinder verhalten sich wie immer.
Das Knöpfchen und, wie sie sich selbst nennt Fuschulkind, kehrt hier und da, wie gewohnt, das Gebaren des Uropas hervor. Ich habe ein paar Mal schon davon berichtet.Ich habe ein paar Mal schon davon berichtet. Die kleine Reinkarnation meines Opas schimpft allzu gerne unflätig vor sich hin (ein Teil der Worte muss ich leider auf meine Kappe nehmen, ich kann meine Herkunft dahingehend auch nicht verleugnen 🙈), allerdings kommen manchmal Ausdrucksweisen aus dem kleinen Mädchen, dass mir die Ohren schlackern und ich definitiv nicht weiß, woher das kommt. Wenn ich nachfrage, nennt sie mir Namen von Kindern, bei denen ich sicher bin, dass diese sich so nicht ausdrücken. Auf weiteres Nachfragen, sagt sie dann: „Hab ich mir selbst ausgedacht!“ Oha.
Für die Babyschwester singt sie gerne Lieder mit eigens dazu ausgedachtem Text. Die kleine Hummel freut sich und produziert Bläschen und ihrerseits leise Töne.
Das Sirenchen ist wie sie ist. Nach wie vor ein wildes Mädchen mit viel Tatendrang und Engagement. Jetzt wo die Tage kürzer und die langen Spielplatztage rar sind, tobt sie sich allzu gerne zu Hause aus, was ok wäre, wenn das nicht immer im Streit mit den Geschwistern endete. Im Wechsel weiß sie entweder mit dem einen oder anderen aneinander zu geraten. Nicht zuletzt dadurch, dass sie eine Situation bestimmen möchte und andere Meinungen schwer aushalten kann. Das Knöpfchen kann allerdings auch ganz gut austeilen. Es freut mich einerseits, dass sie sich gegen das starke Sirenchen gerade lernt durchzusetzen bzw auch zu wehren weiß, aber manchmal fängt sie dummerweise eben auch an zu ärgern. Das Getöse können sich alle Eltern mit mehreren Kindern vorstellen.
Das Sirenchen ahmt mich in allem nach und möchte die Babyversorgung allzu oft übernehmen. Wenn es dann allerdings kompliziert wird, bricht sie ihre frei gewählte, manchmal zu voreilig angetretene „Arbeit“ ab und drückt mir das Baby in den Arm. Insgesamt schaut sie sehr, was ich so tue. Sie liebte es auch meine Ohrringe zu tragen, meine Schminke würde sie am liebsten auch benutzen.
Der Sohn ist recht ausgeglichen. Hier und da gab es ein bisschen Bedarf an Gesprächen über die politischen Geschicke der Welt und persönliche soziale Fragen. In der dritten Klasse weht auf dem Schulhof ein etwas kühlerer Wind als noch in den jüngeren Klassen. Wir sprechen darüber und fanden bisher immer Lösungen für aufkeimend Sorgen.
Für die kleine Babyschwester fallen ihm auch immer zauberhafte und ruhige Spiele ein. Wenn er sich neben das Hummelchen unter den Spielbogen legt und Lieder summt, döst sie oft sogar ein.
Wenn ich mit den Großen in Anwesenheit der kleinen Hummel schimpfe, ist es stets der Sohn, der dem Hummelchen versichert, ich würde nicht mit ihr schimpfen.
Mit dem Baby sind alle drei sehr herzlich und engagiert. (Ich wiederhole mich glaube ich. Seht es mir nach. Der Stillnebel wird wohl noch ein bisschen bleiben.) Sie freuen sich jeden Tag und das Baby wird mit Küsschen und Kuschelienheiten überschüttet. Das Sirenchen muss ich mittlerweile manchmal etwas bremsen in ihrem freudigen Engagement, denn sie verliert hier und da das Bedürfnis des Babys aus den Augen. Was die Geschwister manchmal zur Verzweiflung treibt ist, dass das Sirenchen sich auch stets einmischt, wenn der Sohn oder das Knöpfchen sich mal so in einer Eins-zu-Eins- Situation mit dem Baby befassen und in einträchtigem „Gespräch“ mit ihr sind.
Was mir schon in der Schwangerschaft wichtig war und jetzt einmal mehr ist meinen Kindern ein Gefühl von gleichwertiger Liebe zu vermitteln. Ich möchte nicht, dass sie sich durch das Baby zurück gesetzt fühlen. Die kleine Hummel fordert einfach, wie jedes Baby, mich als Mama etwas mehr. Aber so süß das Baby auch ist, die Großen sind auch süß, nur eben anders süß. Eine Art Gleichwertigkeit versuche ich zu erzeugen, indem wir immer wieder Fotos von ihnen als Babys anschauen und ich betone immer wieder, wie niedlich sie ebenfalls als Babys waren und das sie von mir die gleiche Zuwendung bekommen haben, wie jetzt die kleine Schwester. Aber irgendwie muss ich das, glaube ich, gar nicht.
Die drei Großen betonen immer wieder, dass sie ja nie gedacht hätten, dass sie nochmal so eine süße kleine Schwester bekämen und wie schön das ist.
Ich bin allerdings gespannt, wie das wird, wenn die kleine Hummel krabbeln kann und sich alle spannenden Spielsachen anschauen und wahrscheinlich auch „zerstören“ wird oder zumindest gründlich einspeichelt. 😀
Ich könnte mir vorstellen, dass das dann doch mal zu Genervtsein seitens der Geschwister führen könnte. Mal schauen.