Nun, unsere Hummel wirbelt ganz ordentlich herum.
Während sie in der KiTa und bei wenigen von ihr auserkorenen Menschen mittlerweile frei heraus agiert und spricht, sich insgesamt auch viel freier bewegt, sprich ohne buchstäblich ständig an meinem Rockzipfel zu hängen, ist sie insgesamt noch sehr Mama fixiert. Hier und da gibt es einzelne Personen, die sie sehr schnell als vertrauenswürdig einstuft, bei anderen braucht sie etwas länger oder sogar lange. Ob sie irgendwo mal ohne mich bleibt, hängt stark von ihrem Sympathiefaktor und ihrer aktuellen Verfassung ab. Es war bisher zweimal erfolgreich. Einmal bei einer KiTa- Freundin, die wir schon mehrfach zusammen besucht haben. Und einmal bei einem Nachbarskind, wo wir aber auch schon mehrfach zusammen im Garten waren. Zu den direkten Nachbarskindern geht die Hummel auch hin und wieder mit. Aber da bin ich ja quasi direkt nebenan. Ansonsten wünscht die Hummel meine Anwesenheit.
Ich kann sie aktuell also noch nicht alleine auf einen Kindergeburtstag geben, weil sie das alleine nicht will. Dabei ist sie bei erstaunlich vielen Kindergeburstagen eingeladen. Wenn man bedenkt, dass sie ein halbes Jahr lang nicht mal mit den Kindern in der KiTa gesprochen hat, hat sie ganz schön aufgeholt. Was die Kindergeburstage angeht, so musste ich zwei sogar absagen. Sie finden zeitlich ungünstig statt, so dass ich die Hummel nicht begleiten könnte. Geht halt nicht.
Eine kurze Zitterpartie hatten wir dann auch, als klar war, dass ich im September wieder an einer Schule starte. Ich war ja die Sommerferien über und den ganzen August zu Hause und da mussten wir sie gegen Ende der Zeit mental wieder darauf vorbereiten, dass zukünftig wieder ein paar Mal in der Woche, der Papa das Bringen und/oder Abholen bzw die Oma das Abholen in der KiTa übernehmen würden. So ganz war die Hummel nicht überzeugt und weinte ein bisschen rum. Ich erklärte ihr, dass ich sehr gerne arbeiten gehen wollte und mir das Spaß macht. Und andere Mamas würden ja auch arbeiten und die Kinder würden mal von Papas oder Großeltern gebracht und geholt. Noch am Vorabend meines ersten Arbeitstages waren wir auf ein Drama am nächsten Morgen eingestellt. Wider Erwarten war die Hummel aber dann ganz aufgeräumt und auf die Situation eingestellt. Ich wünschte das wäre bei allen Angelegenheiten so.
Die Hummel ist sehr eigen und stabil in ihren Ansichten, wenn man das bei einer Vierjährigen so sagen kann. Wenn sie zu einem neuen Entwicklungsschritt noch nicht bereit ist, dann kann man sich auf den Kopf stellen und sämtliche Tricks und Methoden versuchen, hat aber keinen Erfolg. Sie reiht sich damit eigentlich in die Tradition der unbestechlichen Kinder in diesem Haus ein.
Die Hummel erklärt sogar warum sie etwas (noch) nicht will. Die Hummel selbst will sich ihrer Sache immer ganz sicher sein und die Kontrolle über den nächsten Entwicklungsschritt haben. Und so lange sie nicht 100% sicher ist, wird sie neue Schritte nicht gehen. Im Grunde eine gute Eigenschaft. In manchen Angelegenheiten verzögert es jedoch den „altersdurchschnittlichen Fortschritt.“ Stichwort: Windeln.
Aber ich will mich nicht beklagen. Währen ich das tippe, liege ich neben der soeben eingeschlafenen Hummel. Sie befand sehr zeitig, dass sie müde sei und ins Bett wolle und so brachte ich sie dort hin. Selbstbestimmt von ihr entschieden. Allerdings muss ich mich weiterhin dazu legen, bis sie eingeschlafen ist. Oft möchte sie auch noch ein Buch vorgelesen bekommen, was im Wechsel mal die großen Schwestern oder ich machen. Es ist allerdings seit Wochen immer das selbe Buch. Wir können es alle schon auswendig.
Die großen Geschwister musste ich nicht so lange in den Schlaf begleiten. Sie hatten allerdings auch immer sich. Sie schliefen ja bis vor ein paar Jahren immer zusammen in einem Zimmer und dann war automatisch niemand allein und ich konnte nach der Gute-Nacht-Geschichte einfach gehen. Die Hummel liegt sozusagen alleine auf der Etage und allein in ihrem Zimmer bis ich auch ins Bett gehe. Ich schlafe aus ganz egoistischen Gründen auch bei der Hummel, dann muss ich nachts nicht aufstehen, wenn etwas ist und sie schläft auch besser und zumeist durch, wenn ich neben ihr liege.
Ansonsten mag die Hummel Wasser, aber nicht auf dem Kopf. Bevorzugt wird sie mit einem Waschlappen von Kopf bis Fuß gereinigt. Die Haare darf nur unser wildes Mädchen mit einem Waschlappen waschen. Hin und wieder bedarf es jedoch einer gründlicheren Reinigung und dann muss ich ein Ruckzuckverfahren anwenden, was nie ohne großes Geschrei abläuft. Aber die Dusche behagt ihr einfach hartnäckig nicht. Da fällt mir ein, die Drittklässlerin hatte auch so eine Episode. Hier nachzulesen.
Wenn die Hummel ganz ungnädig ist, ihre Haut aber auch ein bisschen Pflege braucht, gebe ich ein paar Tropfen Babyöl auf einen angefeuchteten Waschlappen und wasche sie damit ab. Statt eincremen.
Das mache ich aktuell fast täglich, denn nach der KiTa kommt das Kind staubig zu Hause an. Als ich sie neulich Umzug, staubte sogar eine richtige Wolke aus ihren Klamotten. 😀
Kleidung ist auch bei ihr ein Thema. Ähnlich wie beim wilden Mädchen. Es gibt Phasen mit unterschiedlichen Präferenzen. Entweder will sie nur „Zappelhosen“ tragen (Jogginghosen ähnliche)oder Leggins bzw Radlerhosen. Darüber Kleider. Wir hatten viele Diskussionen über passende Kleidung bezüglich Wetter und Temperatur. Seit einiger Zeit habe ich einen Plan mit Piktogrammen gemacht. Sonne oder Wolken zeigen das Wetter an. Darunter sind einzeln aufgeführt sämtliche nötigen Kleidungsstücke. Unterhemd, Unterhose, kurzärmelige oder langärmlige Oberteile, lange oder kurze Hose, Socken, Sandalen oder geschlossene Schuhe. Seit ich den Plan abends für den nächsten Tag passend vorbereite, klappt das passende Ankleiden deutlich besser.
Die Hummel lässt übrigens im Bezug auf Ordnung auch keinen Zweifel an der Verwandtschaft zu uns allen. Chaos an allen Ecken und Ende. Spielzeug, Murmeln, Stifte…. Und dann die typischen 4jährigen Marotten. Angemalte Fußböden, mit Stickern beklebte Möbel, alles ist interessant und wird ausprobiert und umfunktioniert. Aktuell muss man wachsam sein, damit die vielen lustigen Ideen nicht auch mal gefährlich werden, wie z.B. am Bücherregal hochklettern.
Was sie gerne macht ist, mit dem „Farbkästchen“(so sagt sie) arbeiten. Und ihre große Leidenschaft seit 2 Jahren ist der Zirkus, speziell Circus Jonny Casselly. Die DVD von den Auftritten der Geschwister schaut sie nach wie vor gern und oft und ausdauernd.
2 Antworten auf „Wie läuft es denn mit der Hummel derzeit?“
Huhu!
Meine Mädchen wollten eine Zeitlang auch nur Leggins oder Strumpfhosen mit Kleid tragen. Es gibt sehr warme gefütterte Strumpfhosen, die innen quasi Teddystoff haben, von außen aber wie eine schicke Nylonstrumpfhose aussehen. Zum Beispiel von freiluftkind, ich hab aber auch gehört, dass es andere Anbieter gibt. Vielleicht wäre das ja was für die Hummel im Winter. 🙂
Nachdem ich meinen Insta-Account nach vier Monaten „mal-ausprobieren-dieses-Insta“ gelöscht habe, bin ich sehr glücklich, dass dein Blog wieder aktiviert ist. Sehr gerne lese ich gute Mama-Blogs, authentisch und weniger oberflächlich als Social Media Accounts. Danke fürs Schreiben und Mitnehmen.